Strompreise explodieren: St.Galler Wirt muss Restaurant schliessen
In Lenggenwil SG gibt der einzige Beizer im Dorf auf. Grund dafür: Die Strompreise sind in die Höhe geschnellt. Statt 700 zahlt er nun satte 2000 Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Gemeinde Niederhelfenschwil SG haben sich die Strompreise verdreifacht.
- Der einzige Beizer des Dorfs Lenggenwil muss deshalb seine Pforten schliessen.
Im beschaulichen Lenggenwil im Kanton St.Gallen macht der einzige Beizer seinen Laden dicht. Der Grund: Die Strompreise in der Gemeinde Niederhelfenschwil, zu der das 780-Seelen-Dorf gehört, haben sich verdreifacht.
Für Wirt Frank Melliger ist das «einfach nicht mehr tragbar», wie er gegenüber Nau.ch erklärt.
Beizer zahlt 2000 statt 700 Franken
Die eidgenössische Elektrizitätskommission weist die Preise des betroffenen Stromversorgers aus: Wo die Tarife letztes Jahr noch bei 18,31 Rappen pro Kilowattstunde lagen, zahlt man heute 57,11 Rappen.
Gemäss «FM1 Today» liegt das an den Stromverträgen der Gemeinde. Diese sind letztes Jahr ausgelaufen, für die neuen musste man einen wesentlich höheren Preis in Kauf nehmen.
Das kriegt Beizer Melliger zu spüren: «Es sind jetzt etwa 200 Prozent Aufschlag», sagt er zu Nau.ch. Letztes Jahr habe er monatlich 700 Franken bezahlt, jetzt seien es 2000 Franken im Monat.
Und das ist längst nicht alles: «Das sind nur die Stromkosten», sagt Melliger. Heizung und Miete hat der Beizer damit noch nicht bezahlt. «Die Stromkosten sind eigentlich so hoch, wie die Miete sein müsste. Und das ist dann einfach nicht mehr tragbar.»
Die Gemeinde habe inzwischen mit dem Anbieter verhandelt und bessere Konditionen erhalten. Der Vertrag läuft jetzt länger, dafür sind die Tarife etwas günstiger.
Immer noch zu hoch für das Gasthaus Krone. Frank Melliger lässt seinen Pachtvertrag deshalb auslaufen und schliesst auf Herbst 2024.