Heftige Gewitter mit Hagel und Sturmböen ziehen über die Schweiz
Weite Teile der Schweiz wurden gestern erneut von starkem Gewitter getroffen. An einigen Orten fielen grosse Hagelkörner, in Freiburg und Zug gab es Verletzte.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag fegten heftige Stürme über die Schweiz.
- Im Kanton Freiburg mussten 6 Schulkinder und eine Lehrperson ins Spital gebracht werden.
- Die Einsatzkräfte standen vielerorts im Dauereinsatz.
Weite Teile der Schweiz erlebten gestern erneut einen stürmischen Sommer-Abend. Heftige Gewitter zogen aus dem Westen her auf. Bis ins Mittelland folgten Starkregen, Sturmböen und Hagel.
Bereits am frühen Nachmittag bildete sich im Jura die erste starke Gewitterzelle und sorgte für Hagel. Die Gewitter sorgten in mehreren Kantonen für Schäden. Im Kanton Freiburg wurden gar sechs Schulkinder und eine Lehrperson durch Hagel verletzt. Die Einsatzkräfte standen vielerorts im Dauereinsatz.
Coop-Dach von Hagelkörnern in Bulle FR zerschlagen
Besonders heftig waren der Kanton Freiburg und insbesondere die Region Gruyère am Montagabend von den Unwettern betroffen. In der Stadt Bulle fielen Hagelkörner in der Grösse von Golfbällen.
Das Dach einer Coop-Filiale wurden von den Hagelkörnern regelrecht durchschlagen, wie verschiedene Videos in den sozialen Medien zeigen.
Eine Schulklasse wurde vom Gewitter unterwegs überrascht. Von den sechzehn Kindern mussten sechs zur Untersuchung ins Spital gebracht werden. Auch eine der Lehrpersonen wurde verletzt, wie die Kantonspolizei schreibt.
Orkanböen mit bis zu 121 km/h
Kurz vor 15 Uhr wehten am Jura Südfuss Böen von 101 km/h, so auch in Cressier NE. Der Chasseral wurde von einer Orkanböe von 121 km/h erreicht, wie Meteonews am Montagabend twitterte.
Laut SRF Meteo betrug die Hagelschicht teilweise bis zu 5 Zentimeter. In La-Chaux-de-Fonds erreichten die Hagelkörner die Grösse von Golfbällen, wie Online-Portalen zu entnehmen war, Fensterscheiben seien zerbrochen.
Auch über Bern kündete sich das Gewitter mit Wind und düsteren Wolken an.
Nach dem Gewitter hat die Berner Kantonspolizei über 300 Schadenmeldungen erhalten. Dies vor allem wegen umgestürzter Bäume und Wassereinbrüche.
In Solothurn ist am Montagabend wegen des Unwetters das Gerüst beim Rathaus in der Altstadt eingestürzt. Es muss am Dienstag demontiert und entfernt werden. Da das Gerüst gegen das Gemeindehaus der Stadt Solothurn stürzte, muss die Barfüssergasse Tag gesperrt werden.
Auch Zürich unter Wasser
Am frühen Abend erreichte das Gewitter auch die Region Zürich. In Urdorf regnete und hagelte es heftig. Auch im Zentrum Zürichs fiel innert kürzester Zeit viel Regen.
Bei Schutz&Rettung Zürich gingen fast 400 Notrufe ein. Wegen Wasser in Gebäuden, herabfallenden Ästen und umgestürzter Baugerüste hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun, wie es auf Twitter heisst.
Unwetter führt zu Störungen im Bahnverkehr
Die SBB meldete für den ganzen Abend verschiedene Einschränkungen im Bahnverkehr. Auf der Bahnlinie zwischen Payerne VD und Kerzers FR kam es wegen eines umgestürzten Baumes zu Verspätungen, wie der Bahnverkehrsdienst schrieb. Auch zwischen Murten FR und Neuenburg lag ein Baum auf den Gleisen.
Fast 50'000 Blitze
Erneut entluden sich Tausende Blitze in nur wenigen Stunden. Bis 20.40 Uhr zählte «Meteo News» bereits fast 50'000 Blitze – die Gewitter wüteten allerdings an einzelnen Orten noch weiter.
Auch heute flackerte es am Himmel über der #Schweiz wieder fast 50‘000 mal. In der Tabelle die Anzahl #Blitze nach Kanton bis 20.40 Uhr. Noch immer gibt es #Gewitter, siehe Regen- und Blitzradar in Echtzeit ➡️ https://t.co/2HbU97jVoe (rv) pic.twitter.com/ZKfHoIqKHP
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) June 28, 2021