Suberg-Mordprozess: Angeklagter mit zwei Gesichtern
Der Angeklagte im Tötungsdelikt von Suberg sei ein Mann mit zwei Gesichtern. So beschrieb ihn eine Ex-Freundin.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor dem Gericht in Biel beginnt heute der Prozess um den Mord eines Ehepaars in Suberg BE.
- Der Sohn soll seine Eltern im November 2017 erschlagen haben.
- Die Ex-Freundin beschreibt ihn als ein Mann mit zwei Gesichtern.
An guten Tagen, sei er liebevoll, nett und freundlich, an schlechten Tagen jähzornig, aggressiv und gemein. Vor dem Bieler Regionalgericht erschien am Montag ein junger Mann, der ruhig und anständig die Fragen des Gerichts zu seiner Person beantwortete.
Der Angeklagte wirkte kooperativ, bisweilen fast etwas schüchtern und schulbubenhaft. Er selber bezeichnete sich als liebevoll, menschlich und humorvoll.
Ganz anders die Anklage: Sie kam zum Schluss, der Angeklagte sei gefühlskalt. Nachdem er im November 2017 seine Eltern erschlagen hatte, habe er im Haus der Eltern einen Einbruch vorgetäuscht. Er habe geduscht und sei dann mit seiner Freundin nach Bern in den Ausgang gefahren.
Urteil wird am Donnerstag erwartet
Näheres zum Motiv der Tötung seiner Eltern erfuhr man am Montagmorgen noch nicht. Klar wurde aber, dass die nach aussen heile Welt des Angeklagten durchaus Risse hatte. So war die Rede von abgebrochener Lehre, finanziellen Problemen und Jähzorn in Beziehungen.
Dass er lange keine Arbeit fand, wusste nur der Vater. Der Mutter spielten beide - Vater und Sohn - vor, der Sohn habe eine Stelle bei der Swisscom. Auch seine damalige Freundin glaubte dies. Für Schulden des Sohnes stand der Vater gerade.