Doppelmord-Prozess von Suberg BE vertagt
Fabian G. (27) erschlug im November 2017 seine Eltern in Suberg BE. Wegen des Coronavirus wurde nun der Prozess in Biel BE auf unbestimmte Zeit verschoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Fabian G. (17) erschlug seine Eltern im November 2017 zuhause in Suberg BE.
- Am Montag hätte der Prozess wegen Doppelmordes beginnen sollen.
- Wegen des Coronavirus vertagte das Gericht in Biel BE den Prozess.
Das Coronavirus wirkt sich jetzt auch auf die Gerichte aus. Im Kanton Bern wird nächste Woche ein spektakulärer Prozess wegen des Coronvirus vertagt.
Es geht um den Doppelmord von Suberg BE. Die brutale Tat erschütterte die ruhige Gemeinde im Berner Seeland im November 2017 bis ins Mark.
In der Nacht auf den 15. November 2017 entdeckte die Berner Kantonspolizei in einem Einfamilienhaus in Suberg zwei Leichen. Es handelte sich um Hanspeter G.* (†65) und Béatrice G.* (†61). Das Ehepaar wurde von seinem einzigen Kind auf unfassbar grausame Art ermordet.
Sohn Fabian G.* (heute 27) schlug seinen beiden Eltern je mindestens 15 Mal mit einer Kurzhantel gegen den Kopf. Die beiden Opfer erlitten massive Schädeltraumate. In Folge davon starb ein Elternteil an Herzversagen, das andere an einem sogenannten zentralen Regulationsversagen.
Rasch im Visier der Polizei
Fabian G., der noch zuhause bei seinen Eltern wohnte, verliess nach der Tat sein Elternhaus. Später kehrte er in der um Nacht zurück und alarmierte selbst die Polizei. Dabei gab er sich nicht als Täter zu erkennen.
Die Polizei fand vor Ort keine Hinweise auf einen Einbruch in das Einfamilienhaus. Deshalb geriet rasch der Sohn ins Visier der Ermittler.
Fabian G. wurde am Tag nach der Tat verhaftet und dann in Untersuchungshaft genommen. Im Rahmen von Einvernahmen gestand er schliesslich die Tat. Er befindet sich seither in Haft.
Fabian G. ist laut der Berner Oberstaatsanwaltschaft nicht psychisch krank. Auch stand er während der Tat nicht unter Drogeneinfluss.
Der Prozess hätte nächsten Montag vor dem Regionalgericht Berner Jura-Seeland in Biel beginnen sollen. Geplant waren 3,5 Tage Verhandlung. Die Anklage lautet auf zweifachen Mord, eventuell vorsätzliche Tötung.
Über das Motiv der grausamen Tat ist bisher nichts bekannt. Das Regionalgericht händigt den akkreditierten Journalisten jeweils erst bei Prozessbeginn die Anklageschrift aus.
Jetzt wurde der Termin wegen des Coronavirus vorläufig annulliert. Im Gerichtsaal waren 45 Plätze für Zuschauer und Medien vorgesehen. Das Gericht sollte in Fünfer-Besetzung tagen. Wann der Prozess nun stattfindet, ist bisher offen.
Weitere Prozesse abgesagt
Auch der Prozess gegen den mutmasslichen «Amokfahrer», der im September 2015 an einer Kurdendemo in Bern in eine Gruppe von Demonstrierenden gefahren war, ist heute am Amtsgericht in Bern wegen des Coronavirus verschoben worden.
Auch im Kanton Waadt hat das Cornovirus Auswirkungen auf die Rechstsprechung: Das Kantonsgericht Waadt annullierte heute morgen alle Verhandlungen, an denen die Beschuldigten nicht anwesend sind, bis zum 27. März.
*Namen der Redaktion bekannt