Sucht Schweiz wünscht sich Klarheit im Fall des Briten-Zockers
Ein Brite verspielte im Zürcher Casino in zwei Nächten mehrere Millionen. Die ESBK will den Fall nicht weiterverfolgen – Sucht Schweiz wünscht sich Klarheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Im letzten Jahr verzockte ein Brite im Casino Zürich mehrere Millionen in zwei Nächten.
- Die Eidgenössische Spielkommission (ESBK) will den Fall nicht untersuchen.
- Nau.ch hat mit Sucht Schweiz gesprochen – die Stiftung wünscht sich Klarheit.
Ein 31-jähriger Brite verspielte letztes Jahr im Zürcher Casino innerhalb von sechs Monaten in zwei Nächten Millionen. Trotz seiner Bitte, ihn nicht mehr spielen zu lassen, verhinderte das Casino laut ihm seine Verluste nicht.
Die Eidgenössische Spielkommission (ESBK) will den Fall jedoch nicht weiterverfolgen, so die «NZZ am Sonntag». Das Casino habe keine Fehler begangen. Der Anwalt des jungen Briten hat eine andere Ansicht. Ihm zufolge sei es auf der Seite des Casinos zu widersprüchlichen Aussagen und fehlenden Belegen gekommen.
Nau.ch hat bei Sucht Schweiz nachgefragt. Monique Portner-Helfer, die Mediensprecherin der gemeinnützigen Stiftung, sagt: «Es wäre wohl für alle Beteiligten wünschenswert, wenn im vorliegenden Fall Klarheit geschafft werden könnte. So könnten allfällig notwendige Anpassungen in der Praxis ermöglicht werden.»
Weitere ähnliche Fälle seien ihnen nicht bekannt.
Geldspielgesetz soll solche Fälle verhindern
Portner-Helfer erklärt, dass laut dem Geldspielgesetz die Spielbanken und die Veranstalterinnen von Grossspielen ein Sozialkonzept erstellen müssten. Darin würden sie Massnahmen zum Schutz der Spielerinnen und Spieler vorsehen.
Darunter die Früherkennung gefährdeter Spielerinnen und Spieler, Selbstkontrollen, Spielbeschränkungen oder die Verhängung und Durchführung von Spielsperren. Die Überschuldung einer spielenden Person spiele dabei eine Rolle.