Brite verjubelt in zwei Nächten Millionen im Zürcher Casino
Ein 31-jähriger Brite verspielte im Zürcher Casino in zwei Nächten innerhalb von sechs Monaten Millionen. Die ESBK will den Fall nicht untersuchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Januar und im August verspielte ein Brite in zwei Nächten mehrere Millionen Franken.
- Der 31-Jährige hatte den Client Relationship Manager zwei Mal um eine Limitierung gebeten.
- Die Eidgenössische Spielbankenkommission will den Fall nun aber nicht untersuchen.
In einer Nacht im Januar 2019 war ein sich im Spielwahn befindender Brite im Zürcher Casino unterwegs. Dabei verzockte er Millionen – doch gereicht hat es ihm trotzdem nicht. Im August desselben Jahres forderte der 31-Jährige sein Glück erneut heraus. Und auch dann stand das Glück nicht auf seiner Seite – wieder verlor er Millionen.
Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, kam es laut dem Briten zur Verletzung der Sorgfaltspflicht im Casino Zürich. Der Gambler selbst soll seinen Client Relationship Manager gebeten haben ihn nicht mehr spielen zu lassen.
Bei seiner Bitte soll er gerade 300'000 Franken in Jetons gewechselt haben. Doch als die Nacht vorbei war, war der Jetonkonto leer, er verspielte 1,5 Millionen Franken.
Eidgenössische Spielbankenkommission will nicht handeln
Der Mann holte sich einen Anwalt an die Seite und schilderte seinen Fall der Eidgenössischen Spielkommission.
Diese will den Fall aber nicht weiter verfolgen, denn seitens des Casinos konnten keine Fehler entdeckt werden. Der Anwalt des jungen Briten sieht das Ganze aber anders. Ihm zufolge sei es auf der Seite des Casinos zu widersprüchlichen Aussagen und fehlenden Belegen gekommen.
Sozialschutzkonzept für Umgang mit exzessiven Spielern
Für den Umgang mit exzessiven Spielern gibt es in der Schweiz ein Sozialschutzkonzept welches Massnahmen zur Selbstkontrolle oder Spielbeschränkung beinhaltet. Casinos ohne ein solches Konzept erhalten in der Schweiz keine Konzession.
Der Brite wurde aber vom Casino gesperrt, da er als eine «gefährdete Person» angesehen wurde. Dies, obwohl er – wie die «NZZ am Sonntag» berichtet – zuvor bei Swiss Casinos Zürich nicht so angesehen wurde. Basierend auf diesem Widerspruch wurde der Fall dann überhaupt erst bei der ESBK gemeldet. Diese habe zwar Unregelmässigkeiten festgestellt, die Vorgänge sieht sie aber trotzdem als privaten Rechtsstreit.
Da die Eidgenössische Spielekommission der Aufsichtspflicht im Rahmen des gesetzlichen Auftrags nachgekommen sei, wird der Fall nicht weiter verfolgt. Der Brite muss nun zivilrechtlich um seine im Zürcher Casino verlorenen Millionen kämpfen.