Stadt Zürich

Sugus-Mieter müssen plötzlich erst im September raus

Anna Baumert
Anna Baumert

Zürich,

Die Verwirrung im Sugus-Drama ist gross: Schon wieder erhalten die betroffenen Mieter Kündigungsschreiben. Statt im März müssen sie jetzt erst im Herbst raus.

sugus
Teilnehmende während einer Solidaritätskundgebung mit den Mietenden der Sugus-Wohnblöcke nach einer Massenkündigungen wegen Totalsanierung, am Sonntag, 8. Dezember 2024 in Zürich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 200 Menschen werden aus ihren Wohnungen im Zürcher Kreis 5 geworfen.
  • Die Betroffenen haben innerhalb weniger Wochen zwei Kündigungen erhalten.
  • Statt im März müssen sie nun doch erst im September ausziehen. Das sorgt für Verwirrung.

Vor wenigen Wochen flatterten bei 105 Mietparteien in den Zürcher Sugus-Häusern schlechte Nachrichten in den Briefkasten: Von einem Tag auf den anderen erhalten sie die Kündigung. Bis Ende März 2025 müssen die über 200 betroffenen Personen ausgezogen sein, hiess es.

Der Aufschrei nach den Massenkündigungen war gross. In Bern wurde gar eine Petition mit 27'000 Unterschriften «gegen die Entwurzelung von Mieterinnen und Mieter» eingereicht.

Nun haben die Bewohner der Sugus-Häuser jedoch erneut Post bekommen, wie «Watson» berichtet. Es handelt sich um weitere Kündigungen – allerdings werden diese auf den 30. September 2025 ausgesprochen.

In dem Schreiben erklärt die Eigentümerin Regina Bachmann: Alle Vollmachten und Verträge mit der «Allgood Property AG» von Goran Zeindler seien dahingefallen. Dies «infolge Grundlagenirrtum und absichtlicher Täuschung». Denn die zivilrechtlichen Streitigkeiten um Herrn Zeindler seien verschwiegen worden.

Seine Verwaltungs-Firma hatte die ursprünglichen Kündigungsschreiben in Bachmanns Auftrag ausgestellt.

«Verwirrung ist riesig»

Nun brauche die Eigentümerin aufgrund der neuen Situation mehr Vorlaufzeit. «Die Kündigungen werden daher auf den 30. September 2025 ausgesprochen», heisst es in dem neuen Schreiben.

Bei den Mieterinnen und Mietern herrscht nun über die Festtage eine gedrückte Stimmung. «Die Verwirrung ist nun riesig», sagt Bewohnerin Karin Athanasiou zum Newsportal. «Und wieder werden wir uns zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich Familienfeste im Vordergrund stehen sollten, mit einer kaltblütigen Kündigung auseinandersetzen müssen.»

Was hältst du von den Sugus-Kündigungen?

Seit der Festnahme Zeindlers haben die Sugus-Häuser auch keine Verwaltung mehr. Für diese ist jetzt auch Bachmanns Firma Intuiva AG zuständig. Im Haus sei bloss ein Zettel mit einer Mail-Adresse aufgehängt worden – sonst nichts.

Doch kampflos wollen die Sugus-Bewohner nicht aufgeben und hoffen weiterhin auf ein persönliches Gespräch: Im Januar wollen sie mit den gesammelten Unterschriften der Petition der neuen Eigentümerin einen Besuch abstatten.

Kommentare

User #2997 (nicht angemeldet)

Es gibt nur eine Lösung. Jeder Schweizer der keine Wohnung findet muss eine Anzeige gegen den Staat machen. Schönes Klima aber keine Wohnung?

User #4487 (nicht angemeldet)

Wohne zum Glück in einer Genossen Wohnung. Cedi, SP

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