Eine Aargauer Familie hat aus den Türkeiferien illegal einen Chow-Chow-Welpen mit nach Hause mitgenommen. Da das Tier zuvor nicht die Tollwut-Impfung erhielt, muss es vermutlich eingeschläfert werden.
Der erst 12-Wochen alte Welpe muss wohl eingeschläfert werden, da er nicht auf Tollwut geimpft wurde.
Der erst 12-Wochen alte Welpe muss wohl eingeschläfert werden, da er nicht auf Tollwut geimpft wurde. - Screenshot/Tele M1

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 12-Wochen altes Hündlein muss eingeschläfert werden, weil es von einer Schweizer Familie illegal importiert wurde.
  • Die Familie informierte sich nicht über die Import-Vorschriften und liess das Tier daher nicht entsprechend impfen.
  • Die Geschichte ist eine Tragödie, die sich so in der Schweiz pro Jahr mehrere Dutzend Male abspielt.
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Hunde sind kein gutes Ferien-Souvenir – einer Familie aus Suhr AG wird dies auf brutalste Weise klar gemacht. Weil sie nämlich nach einem Aufenthalt in der Türkei ein zwölf Wochen altes Chow-Chow-Hündlein mit in die Schweiz gebracht haben, droht dem Tier wegen fehlender Impfungen nun die Todesspritze.

Tierarzt: «Risiko ist zu gross»

Die Türkei ist eines der Länder, die als Tollwut-Gefährdet gilt. Tollwut, das ist eine Krankheit, die man erst bemerk, wenn sie bereits ausgebrochen sei, so die Aargauer Kantonstierärztin Barbara Thür gegenüber «Tele M1». «Wenn die Krankheit ausgebrochen ist, dann ist es zu spät und ausserdem tödlich. Zu dem Zeitpunkt kann das Tier bereits andere Hunde angesteckt haben, oder auch Menschen».

Das Risiko einer Ansteckung könne man einfach nicht eingehen, sagt auch Christoph Gloor. Er ist Tierarzt in der Tierklinik Aarau West. Es ist die Tierklinik, in der das kleine Chow-Chow-Hündlein in Quarantäne auf seinen Tod warten muss. Tierarzt Gloor zeigt sich traurig über die Ausgangslage und spricht von einem Zwang und einer unglücklichen Aufgabe.

Jedes Jahr müssen mehrere Dutzend Hunde eingeschläfert werden

Gemäss der Schweizerischen Tollwutzentrale ist die Tragödie von Suhr kein Einzelfall: Jedes Jahr müssen in der Schweiz mehrere Dutzend Hunde eingeschläfert werden, weil die Besitzer sie aus einem Risikoland importieren.

Man solle eben nicht aus dem Bauch heraus entscheiden, sondern sich über das Tier selbst und den Züchter und die nötigen Bewilligungen informieren, stellt die Aargauer Kantonstierärztin Barbara Thür klar. «Die Tiere müssen gegen Tollwut geimpft sein, man muss wissen, was für andere Krankheiten die Tiere haben könnten, man muss in der Schweiz einen Tierarzt besuchen, um alles abzuchecken und sicher zustellen, das dass Tier gesund ist.»

Familie droht lediglich Busse wegen illegalem Import

Für den Aargauer Welpen kämen diese Massnahmen wohl zu spät. Gemäss Informationen von «Tele M1» könnte man das Tier erst jetzt impfen und anschliessend müsste es 100 Tage in Quarantäne verbringen. Ganz ohne Kontakt zu Mensch und anderen Tieren, wäre dies aber wohl die grössere Qual als die Todesspritze. Der Familie droht nun eine Busse wegen illegalem Import.

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