SVP-Spitze lacht über sich selbst am meisten
Ein Basler Schnitzelbank macht sich lustig über die SVP und ihr Faible für die No Billag-Initiative. Die Ironie hört aber nicht bei der «humorvollen Schilderung aktueller oder allgemein menschlicher Vorkommnisse» auf: Die SVP-Spitze sitzt selbst im Publikum.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Basler Fasnacht nimmt ein Schnitzelbank die SVP-Führung aufs Korn.
- Ironie: Die angesprochenen Personen sitzen selbst im Publikum.
In den Schnitzelbänken an der Basler Fasnacht werden Themen und Personen durch den Kakao gezogen. Was ein interessantes Bild abgibt, wenn die besungenen Personen zufälligerweise im Publikum sitzen. So musste die SVP-Spitze den Spott der «Unerheerte» über sich ergehen lassen.
Abstimmungsempfehlung durch «Die Unerheerte»
Die drei Bänkelsänger präsentieren, wie die Schweizer Fernseh-Landschaft nach Annahme der Billag-Initiative aussehen werde. Einheitsbrei auf Sender 1 bis 5 mit SVP-TV, der nur durch da BaZ-TV auf Kanal 6 unterbrochen wird. Dort werden aber ausschliesslich Interviews des Chefredaktors Markus Somm mit BaZ-Besitzer Christoph Blocher ausgestrahlt.
Immerhin: Kanal 7 zeigt eine Kochsendung. Passenderweise moderiert vom SVP-Präsidenten mit kulinarischem Nachnamen: Albert Rösti.
Bei Rösti herrscht Freude
Gejohle im Publikum: Die halbe SVP-Spitze sitzt ebenfalls an einem Tisch, nebst Rösti auch Fraktions-Chef Thomas Aeschi, ex-Präsident Toni Brunner und Nationalrätin Sandra Sollberger aus dem basellandschaftlichen Bubendorf.
Im selben Stil geht es weiter: Toni Brunner ist Kandidat auf Kanal 8 bei «Bauer ledig sucht», was der angesprochene frenetisch feiert. Der 43jährige Brunner ist tatsächlich ledig (und Bauer). Aber er lebt auch seit 2 Jahrzehnten mit Esther Friedli zusammen. Hat er noch andere, ganz private Gründe, um für No Billag zu sein?
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Da hat er die Rechnung ohne «Die Unerheerte» gemacht: Auf Kanal 9 werden die Bauern gleich wieder geschieden. Drei Zeilen weiter gelangen die Bänggler zum Schluss: Lieber Nein stimmen – auch wenn man dann immer noch Sven Epinay zuschauen muss.
Die SVPler im Publikum nehmen es mit Humor und applaudieren kräftig. Die gute Laune dürfte zumindest teilweise auch der bereits vorgerückten Stunde geschuldet sein, angesichts der grösstenteils leeren Gläser auf dem Tisch.
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