SVP will bei Vandalismus Arbeit der Polizei selber machen
Gewaltentrennung ist ein wichtiger Baustein der Demokratie. Im Kampf um ebendiese will die Berner SVP nun allerdings selber Polizeiarbeit leisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Wahlplakate von SVP-Kandidaten wurden von Vandalen beschädigt.
- In diesem Jahr sei das Ausmass besonders gross, so Thomas Fuchs, Präsident SVP Stadt Bern.
- Die Stadtberner SVP setzt darum ein Kopfgeld von 1000 Franken auf die Vandalen aus.
Es ist die Geschichte einer ganz grossen Polit-Freundschaft: Thomas Fuchs und Erich Hess. Im Berner Grossrat waren die beiden SVPler Tischnachbarn. Und auch ausserhalb des Rathauses gehen sie wann immer möglich Seite an Seite.
So machten sie denn auch gemeinsam Kampf. Gegen die Berner Reitschule und für den gemeinsamen Einzug ins nationale Parlament 2015. Dort sitzt aktuell allerdings nur noch Erich Hess. Damit das so bleibt, macht Hess aktuell fleissig Werbung.
Vandalen demolieren SVP Plakate
Diese aber kommt nicht bei allen gut an. Vandalen haben eines der richtig grossen Wahlplakate von Hess mit Farbe beschmiert. Aus «Hess» wurde «Hass», aus dem Antlitz des SVP-Mannes ein schwarzes Loch.
Zu Hilfe eilt dem beschmierten Berner – natürlich – Parteifreund Thomas Fuchs. Dieser übernimmt im Namen der SVP kurzerhand Polizei-Aufgaben und macht Jagd auf die Vandalen.
1000 Franken Belohnung
«Verschmierte oder zerstörte Plakate von SVP-Kandidaten gehören mittlerweile zum traurigen Alltagsbild bei Wahlen», so Fuchs. Dieses Jahr allerdings sei es besonders schlimm. Der Sachschaden belaufe sich längst auf mehrere tausend Franken. Das ist für Fuchs des Guten zu viel.
«Die SVP Stadt Bern hat genug von linksextremen Vandalen», so Fuchs. Die Stadtberner SVP setzt eine Belohnung von 1000 Franken auf Hinweise aus. «Wenn diese zur Identifikation und Ergreifung des oder der Täter führt!»
Sorge um Sicherheit der Kandidierenden
Wer Hinweise auf die Vandalen habe, melde sich direkt bei Thomas Fuchs, der die Stadtberner SVP präsidiert. Die Aktion der SVP laufe unter dem Motto «Wehret den Anfängen», so Fuchs. Denn: «Es ist eine Frage der Zeit, bis Kandidatinnen und Kandidaten von diesen Demokratie-Feinden tätlich angegriffen oder gar verletzt werden.»
Diese Sorge unterstreicht Fuchs mit einem Zitat des Dichters Heinrich Heine. «Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.» Damit es nicht so weit kommt, übernimmt die SVP lieber zu früh, als zu spät die Polizeiarbeit gleich selber.