Swiss nimmt am Donnerstag den regulären Flugbetrieb wieder auf
Nach Triebwerkproblemen unterzog die Swiss alle 29 A220-Maschinen einer Kontrolle. Ab Donnerstag fliegen sie aber wieder.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss musste ihre gesamte A220 Flotte untersuchen.
- Ab Donnerstag dürfen alle 29 wieder in die Luft.
Die Swiss wird ab Donnerstag den regulären Flugbetrieb wieder aufnehmen, nachdem am Dienstag und Mittwoch an den Triebwerken der Flugzeuge vom Typ C-Series/A220 eine Inspektion durchgeführt werden musste.
Die Triebwerke seien in einwandfreiem Zustand, sodass die Flugzeuge wieder in den regulären Flugbetrieb zurückkehren, teilte die Swiss am Mittwochabend mit.
Der Flüsterjet, wie die Maschine auch genannt wird, wurde von der Presse bejubelt. Nicht nur, weil er halb so laut ist wie andere Flugzeuge. Auch, weil der Treibstoffverbrauch rund ein Viertel tiefer ist als bei vergleichbaren Jets.
Schon Probleme währen Testphase
Als die Swiss den A220 bestellte, hiess er noch C-Series. Das war bevor Airbus die Produktion des Jets von Bombardier übernommen hatte. Triebwerkprobleme gab es aber schon damals.
⚠️ Incident grave de l’@Airbus #A220 @FlySWISS HB-JCC survenu aujourd’hui / Défaillance moteur @prattandwhitney lors d’un vol Londres > Genève avec déroutement sur Paris / @BEA_Aero s’est rendu sur place / enquête déléguée à @NTSB Relations presse: @NTSB_Newsroom pic.twitter.com/4cQvimvjQi
— BEA ✈️ ⚙️🔬🇫🇷 (@BEA_Aero) October 15, 2019
Der erste Zwischenfall ereignete sich 2014, noch während der Testphase. Bei einem Motorentest wurden Teile aus dem Triebwerk geschleudert. In der Branche spricht man von Uncontained Engine Failure.
Der Ärger kehrte im Sommer 2018 zurück. Piloten der Air Baltic mussten das rechte Triebwerk eines Fliegers ausschalten. Der Öldruck sorgte für Probleme. Ölprobleme hatten im Herbst darauf auch Flieger der Swiss.
Weniger Flüge betroffen
Eine Analyse der US-Luftfahrtbehörde FAA zeigte, dass sich zwischen Bauteilen eine Spalte bilden kann, wodurch Öl ins Triebwerk laufen kann. Die Behörde warnte vor Motorenbrand. Die Swiss erklärte gegenüber «Aerotelegraph» später, keine weiteren Fälle festgestellt zu haben.
Die Swiss hatte schon 26 Flieger der C-Series als Triebwerkbauer Pratt & Whitney die Motoren überarbeiten wollte. Dazu wurden die Triebwerke abmontiert und verschifft. Bei der Modifikation ging es um Verschleisserscheinungen, allerdings nicht sicherheitsrelevante.
Gestern Dienstag hat Swiss die Bombardier-Jets gegroundet und einer Inspektion unterzogen. In ersten Berichten hiess es, dass über 100 Flüge annulliert werden.