Swiss stellt Effekt von Flugticketabgabe infrage
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss stellt die Forderung des Ständerats für eine Flugticketabgabe infrage.
- Fraglich sei, ob die Fluggesellschaften Kosten auf die Passagiere abwälzen können.
- Hintergrund sei der starke Wettbewerb – insbesondere innerhalb von Europa.
Die Ständeratskommission (Urek) schlägt – kurz vor den Wahlen und unter dem Eindruck der Klimademonstrationen – einen neuen Weg ein.
Sie hat sich für eine Flugticketabgabe zwischen 30 und 120 Franken ausgesprochen, wie die Parlamentsdienste heute Freitag mitteilten. Differenziert werden soll diese nach Klasse und Reisedistanz.
Swiss wehrt sich gegen Vorschlag
Nun wehrt sich die Fluggesellschaft Swiss gegen den Vorschlag. Die Ticketpreise würden von der Nachfrage und der Konkurrenz abhängen – trotz einer zusätzlichen Abgabe könnten die Preise gleich bleiben.
Ticketpreise würden nicht nach individuellen Kosten aufgerechnet, schreibt die Swiss in einer Stellungnahme zum Kommissionsentscheid von heute Freitag. Es sei fraglich, ob die Fluggesellschaften die Kosten effektiv auf die Passagiere abwälzen könnten. Hintergrund sei der starke Wettbewerb, insbesondere innerhalb von Europa.
Obwohl die Swiss den Effekt der Flugticketabgabe infrage stellt, führt sie ins Feld, dass eine «übermässige Belastung» von Langstrecken-Direktflügen Umwege fördern könne.
Schweizer Passagiere würden für Langstreckenflüge allenfalls auf Flughäfen im Ausland ausweichen und über andere Hubs in Europa wie in der Türkei oder im mittleren Osten reisen.
Regionale Abgaben führen zu Wettbewerbsverzerrung?
Regionale Abgaben und Steuern würden zudem im internationalen Geschäft des Flugverkehrs zu einer Wettbewerbsverzerrung führen und insbesondere heimischen Fluggesellschaften schaden. Sie seien daher der falsche Weg.
Flugticketabgaben werden auch im umliegenden Ausland diskutiert – so will etwa Frankreich ab 2020 eine Ökosteuer auf Flugtickets einführen.