Swiss-Stewardessen wehren sich gegen sexistische Kleidervorschriften
Bei der Schweizer Airline Swiss gebe es sexistische Rollenbilder durch Kleidervorschriften. Der Flugbegleiter-Verband fordert nun ein neues Reglement.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Kleidervorschriften für Flugbegleiterinnen bei der Swiss seien sexistisch.
- Der Personalverband fordert die Swiss auf, ihre Kleider-Politik zu ändern.
- Erste Erfolge konnten bereits erzielt werden.
Jupes, Lippenstift und zusammengebundene Haare: Die Kleidervorschriften für Flugbegleiterinnen sind streng. Das ist Sexismus, findet der Kabinenpersonalverband der Swiss nun. Der Crew-Verband will die Regeln nun ändern.
Der Verband Kapers kritisiert die Uniform-Politik stark und spricht von einem «Barbiepuppen-Image». Dieses führt dazu, dass Stewardessen oft von der Gesellschaft als «hübsches Ding, grad gut genug zum Lächeln» abgestempelt werden. Die Uniform und ihre Bedeutung müssten laut dem Verband dringend überdacht werden, schreibt die «Schweiz am Wochenende».
Swiss argumentiere «sexistisch»
Und der Verband hat bereits erste Forderungen durchsetzen können. So dürfen Frauen neuerdings Schnürschuhe tragen. So wie es ihre männlichen Kollegen schon länger dürfen. Die Swiss weigerte sich zunächst «aus optischen Gründen». Ein «sexistisches Argument» findet Kapers-Präsident Denny Manimanakis.
Doch damit sei nicht genug getan. Insbesondere die Lippenstift- und Strumpf-Pflicht für Frauen sieht der Verband kritisch. Denn diese müssen die Swiss-Frauen aus eigener Tasche bezahlen.
Als Vorbild dienten US-Airlines. Da sei das Erscheinungsbild deutlich lockerer: Selbst rückenlange Haare und Tattoos sind okay.
Zu Gesprächen bereit
Swiss rechtfertigt sich für die Vorgaben. Diese seien für Berufsgruppen mit direktem Kundenkontakt notwendig. Doch die Lufthansa-Tochter zeigt sich zu weiteren Gesprächen bereit.
Denn: «Als offener und zeitgemässer Arbeitgeber respektieren wir die Individualität unserer Arbeitnehmer», so ein Sprecher zur Zeitung.