Tamedia: 78 Journalistinnen klagen Diskriminierung an
78 Journalistinnen von Tamedia werfen dem Medienhaus eine sexistische Betriebskultur vor. In einem offenen Brief fordern sie sofortige Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- 78 Journalistinnen der Tamedia klagen über Diskriminierung am Arbeitsplatz.
- Sie fordern die Geschäftsleitung und Chefredaktion in einem offenen Brief zum Handeln auf.
Bei Tamedia werden Frauen «ausgebremst, zurechtgewiesen und schlechter entlohnt» als Männer. Das schrieben 78 Journalistinnen von Tamedia in einem offenen Brief an Chefredaktion und Geschäftsleitung.
An Sitzungen kämen Frauen weniger zu Wort. Ihre Vorschläge würden nicht ernst genommen oder lächerlich gemacht, heisst es in dem am Wochenende auf Twitter veröffentlichten Brief. Es herrsche eine von Männern geprägte Betriebskultur.
Tamedia: Journalistinnen berichten von ihren Erfahrungen
Männer seien auf den Redaktionen in der Überzahl und besetzten fast alle Schlüsselpositionen. Männer würden aufsteigen und Frauen übergangen. Die Probleme seien strukturell.
Sexismus, Herabwürdigungen und Lohnungleichheit haben im Journalismus nichts verloren. Wir unterstützen daher die Forderungen der 78 Tamedia-Journalistinnen.https://t.co/xQvLfsq4i0
— Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz (@JJS_CH) March 7, 2021
Die Unterzeichnerinnen des Briefes fordern sofortige Massnahmen, damit sich ihre Lage verbessert. «Wir erwarten, dass die Beleidigungen und Beschimpfungen aufhören; wir erwarten, mit Anstand und Respekt behandelt zu werden», schrieben sie.