Task Force für interaktive Kommunikation gegen Fehlinformationen
Die Covid-19 Task Force empfiehlt einen offenen Austausch der Bevölkerung mit Experten, um gegen die Verbreitung von Fehlinformationen vorzugehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Task Force verfasste einen Bericht zum Umgang mit Fehlinformationen zu Corona.
- Sie setzt dabei auf den Austausch zwischen Bevölkerung und Experten.
- Wichtig sei auch das Vermeiden der Verteufelung der Anhänger von Verschwörungstheorien.
Als Antwort auf Fehlinformationen über das Coronavirus sollen der Bevölkerung interaktive Kommunikationsformate für den Austauschund Behördenvertretern aktiv zur Verfügung gestellt werden. Dies würde laut der wissenschaftlichen Covid-19 Task Force des Bundes ein breit abgestütztes Verständnis der Pandemie fördern.
Ein konsequentes Engagement der Behörden für Schutzmassnahmen und die Bedeutung ihrer Einhaltung durch die Bevölkerung trage dazu bei, die Zweifel jener zu verringern, denen es schwerfalle, sich inmitten widersprüchlicher Informationen eine eigene Meinung zu bilden.
Das schrieb die Task Force in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zum Umgang mit Corona-Leugnung.
Vertrauen in die Behörden hat abgenommen
Das Vertrauen der Bevölkerung in die Entscheide der Behörden hat gemäss dem Bericht während der zweiten Pandemie-Welle im Vergleich zum vergangenen Frühjahr abgenommen. Der gesellschaftliche Konsens über den angemessenen Umgang mit der Situation liess demnach im Lauf des Sommers nach.
Die (absichtliche oder unabsichtliche) Verbreitung von Fehlinformationen und von Verschwörungstheorien trage zu dieser Entwicklung bei. Sie könne die Bereitschaft untergraben, Schutzmassnahmen zu befolgen.
Alle Meinungen sollen in die Debatte miteinbezogen werden
Wichtig ist gemäss der Task Force, eine Marginalisierung oder Verteufelung der Anhänger von Verschwörungstheorien zu vermeiden. Denn auch die von ihnen verfochtenen Positionen seien Teil der demokratischen Debatte über den Umgang mit der Pandemie.
Weiter schlägt die Task Force vor, dass Behörden und Nichtregierungsorganisationen als Antwort auf Fehlinformationen die von internationalen Akteuren wie der Weltgesundheitsorganisation WHO oder der Unesco entwickelten Tools für Faktenchecks verstärkt nutzen und kritisches Denken fördern.