Taucher entdecken Silberschatz im Zürichsee

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Stäfa,

Ein Ledischiff, das in den 1920er-Jahren im Zürichsee gesunken ist, hatte 35 Kilogramm Silber geladen. Gehoben werden soll der Schatz aber nicht.

Taucher haben auf dem Grund des Zürichsees das Wrack eines mehr als 100 Jahre alten Leidschiffs gefunden. - Swiss Archeodivers/Markus Inglin

Das Wichtigste in Kürze

  • Taucher haben im Zürichsee ein über 100 Jahre altes, gesunkenes Ledischiff gefunden.
  • An Bord hatte es einen Schatz: rund 35 Kilogramm Silber.
  • Doch eine Bergung der Fracht wäre viel zu teuer.

Taucher haben im Zürichsee ein gesunkenes Schiff entdeckt, das einen Schatz an Bord hat. Etwa 35 Kilogramm Silber hat es geladen – im Wert von rund 23'000 Franken. Werden die Taucher den Schatz also bergen?

Das lohnt sich nicht, sagt Adelrich Uhr, der den Schatz mit Kollegen des Vereins Swiss Archeodivers gefunden hat, dem «Tagesanzeiger».

Das Silber liegt nämlich nicht in Reinform auf dem Grund des Sees, etwa in Form von Schmuck. Vielmehr hatte das Schiff rund 70 Tonnen Schlacke für den Bau von Häusern und Strassen geladen. Und die weist laut der Analyse von Proben einen Silberanteil von 0,5 Gramm pro Kilogramm Schlacke auf.

Bergung des Schiffes wäre zu teuer

Das Silber aus der Schlacke zu extrahieren, wäre viel zu teuer. Und allein die Bergung des Schiffs oder auch nur der Fracht würde jeglichen Kostenrahmen sprengen. So werden Schiff, Silber und die restliche Ladung also auf dem Seegrund liegen bleiben.

Taucher
Das Schiff hatte tonnenweise Schlacke geladen, in der sich rund 35 Kilogramm Silber befinden. - Swiss Archeodivers/Markus Inglin

Zur Ladung gehörten laut Adelrich Uhr offenbar auch Tausende Bierflaschen. Gefunden wurden nämlich mehrere Kubikmeter Glasscherben. Diese lassen sich der Brauerei in Wädenswil zuordnen, die es auch heute noch gibt.

Schiff war vermutlich überladen

Im «Tagesanzeiger» spekuliert Uhr, dass die Flaschen ein Grund gewesen sein könnten, wieso das Schiff gesunken ist. Womöglich war es überladen. Zusätzlich zu den rund 70 Tonnen Schlacke kommen nämlich noch eben jene Glasflaschen, deren Gewicht auf 10 Tonnen geschätzt wird.

Bei dem Schiff handelt es sich um ein Ledischiff. Rund um die Jahrhundertwende um 1900 wurden mit derlei Holzschiffen mit Rudern und Segeln Waren transportiert. Bis zu 70 Tonnen konnten zugeladen werden. Schlacke und Glas brachten es wohl auf etwa 80 Tonnen.

Als das Schiff sank – vermutlich in den 1920er-Jahren – waren Ledischiffe eigentlich nicht mehr im Einsatz. Sie wurden von motorbetriebenen Schiffen abgelöst. Doch kann es sein, dass wegen Benzin-Engpässen nach dem Ersten Weltkrieg nochmals die alten Segelboote zum Einsatz kamen.

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Kommentare

User #3684 (nicht angemeldet)

Wenn die gefundenen Bierflaschen ein Depot drauf haben, können sie ja wenigstens diese bergen und zur Brauerei zurückbringen.

User #1670 (nicht angemeldet)

Was soll sich da nicht lohnen? Da kommen die bürokratiehängste und sagen sie wollen ihre % usw bis es sich nicht mehr lohnt, und am Ende kommt eine kleine Gruppe Hobby Taucher und Profi gangster die alles in einer Nacht klang und heimlich erledigt...

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