Terror: Die Schweiz übt den Ernstfall
Schweizer Behörden rüsten sich für die Bewältigung einer Bedrohung durch den Terrorismus: Mitte November wird hierzu eine nationale Übung durchgeführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im November wird in der Schweiz eine Sicherheitsverbundsübung durchgeführt.
- Laut Bundesrätin Karin Keller-Sutter diene dies zur Krisenvorsorge.
Bund, Kantone und Städte rüsten sich für die Bewältigung einer terroristischen Bedrohung. Vom 11. bis zum 13. November führen sie eine Übung durch, worin rund 2000 Personen involviert sind. Justizministerin
Karin Keller-Sutter hat am Donnerstag vor den Medien in Bern das Vorhaben begründet und das Übungsszenario vorgestellt. Die Schweiz sei ein sicheres Land, schickte sie voraus. Auch sie müsse sich aber wappnen. «Das ist nicht Alarmismus, sondern Krisenvorsorge», sagte Keller-Sutter.
Mit der Sicherheitsverbundsübung 2019 wollen die Behörden die Strukturen und Prozesse testen. Geprüft werden soll, wie die Sicherheitsorganisationen einen Krisenfall bewältigen können und wie sie in einer angespannten Lage zusammenarbeiten. Das sei gerade in einem stark dezentral organisierten Land wie der Schweiz wichtig. Das betonten die Verantwortlichen von Bund und Kantonen.
70 Organisationen nehmen an Übung gegen Terrorismus teil
Schweizweit werden rund 70 Organisationen - Stäbe, Bundesstellen, Kantone, Städte und Betreiber kritischer Infrastrukturen an der Übung teilnehmen. In der Öffentlichkeit wird davon jedoch nichts zu sehen sein: Die Teilnehmenden arbeiten an ihren üblichen Arbeitsplätzen, das Operationszentrum der Leitung ist die Kaserne in Bern.
Übungsleiter ist der Berner alt Regierungsrat und ehemalige Präsident der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz, Hans-Jürg Käser. Er wird den Beteiligten nach Drehbuch Informationen zukommen lassen, auf die es zu reagieren gilt. Eigentlich hat die Übung bereits vor Monaten begonnen: Die Behörden erhielten fiktive Lageberichte. Während der Tage im November wird sich die Lage nach Drehbuch zuspitzen.
Das Szenario ist eine langanhaltende terroristische Bedrohung mit Angriffen gegen kritische Infrastrukturen, erpresserischen Forderungen und drohenden Anschlägen. Die fiktive Ausgangslage: Nach Terroranschlägen in Genf sind in der Schweiz Attentäter inhaftiert.