Terrorismus in der Schweiz: Eine Übung als Krisenvorsorge

Nick Mäder
Nick Mäder, Philipp Kobel

Bern,

Weltweit nahm in den vergangenen Jahren die Bedrohung durch Terrorismus zu. In einer schweizweiten Übung soll eine terroristische Bedrohung bewältigt werden.

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Die Szenarien der Sicherheitsübung 2019. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Behörden stellen kommenden Monat einen nationalen Krisenfall nach.
  • In der Übung soll eine terroristische Bedrohung bewältigt werden.
  • Ziel sei es, die bestehenden Sicherheitsstrukturen und -prozesse auf die Probe zu stellen.

Wieder einmal dominiert der Terrorismus in den letzten Tagen weltweit die Schlagzeilen. Vergangenen Sonntag wurde bekannt, dass IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi bei einer US-Operation in Syrien ums Leben kam.

Auch in der Schweiz ist der Terrorismus aktuelles Thema. Am Dienstag durchsuchten die Behörden in den Kantonen Zürich, Bern und Schaffhausen zeitgleich elf Wohnungen im Zuge von Terrorermittlungen. Elf Verdächtige wurden verhaftet.

Sanitäter Feuerwehr Soldat Übung
Sanitäter und Feuerwehr kümmern sich um einen verletzten Soldaten im Rahmen einer gemeinsamen Nachtübung. - VBS/ZEM

Im Rahmen einer nationalen Übung soll die Schweiz weiter fit gemacht werden für schwerwiegende Terrorbedrohungen. Konkret sollen die bestehenden Sicherheitsstrukturen und -prozesse auf die Probe gestellt werden. Die Übung vom 11. bis 13. November dauert 52 Stunden.

Realistisches Szenario für Terrorismus in der Schweiz

«Das Szenario basiert auf einem Terroranschlag auf die UNO in Genf», erklärt Jürg Käser, Leiter der Sicherheitsverbundsübung 2019 (SUV 19). Dabei seien beim erdachten Anschlag 2017 die Terroristen von der Polizei verhaftet worden. «Nun soll der Prozess im November in Bellinzona beginnen», ergänzt Käser.

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Interview mit dem Übungsleiter der SVU 19, Hans-Jürg Käser. - Nau

Die Herausforderung bestehe darin, dass die Schweiz von der Organisation der Terroristen erpresst wird. Das geschehe teilweise via Social Media, aber auch Anschläge seien nicht ausgeschlossen. «Wir versuchen das Szenario so realistisch wie möglich durchzuführen», sagt Käser.

Kein Alarmismus

Ein ähnliches Szenario könnte sich also theoretisch in Wirklichkeit abspielen. Bedeutet die Übung demnach Alarmstufe rot für die Schweiz? «Nein, es ist nicht Alarmismus», sagt Justizministerin Karin Keller-Sutter. Als Schweizer Bürgerin sei es beruhigend zu wissen, dass die Behörden übten und bei einer Ernstlage richtig reagieren können.

Polizei Feuerwehr Zivilschutz
Zusammenspiel verschiedener Stellen beim Sicherheitsverbund: Ein Feuerwehrmann, ein Polizist und ein Zivilschützer besprechen eine Übung. - VBS/ZEM

«Es geht vielmehr um Krisenvorsorge», ergänzt die Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements. Wichtig sei vor allem das korrekte Reagieren mit den richtigen Massnahmen in den verschiedenen Situationen.

Entscheidender Schlussbericht

Dass dabei wohl nicht alles wie geplant funktionieren wird, sei insbesondere für die abschliessende Auswertung entscheidend. «Der Schlussbericht soll zeigen, was funktioniert hat und wo es noch Schwachstellen gibt», sagt Keller-Sutter. Nur so könne die Schweiz in einer Notlage richtig vorbereitet sein und die Bevölkerung schützen.

Auch Käser stellt klar: «Ich will, dass der Schlussbericht aussagekräftig ist.» Denn die Übung bringe nur dann etwas, wenn die gemachten Fehler anerkannt werden. «Ansonsten ist das Ziel verfehlt», meint der Übungsleiter.

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Bundesrätin Karin Keller-Sutter spricht über die Sicherheitsübung 2019. - Nau

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