Der Tessiner Rekrut, der von seinen Kollegen in einem Video gedmütigt wird, wurde offenbar schon lange gemobbt. Nun spricht sein Vater.
Die Soldaten bewerfen ihren Kollegen in Emmen LU mit Steinen und Kastanien. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Skandal-Video der Schweizer Armee ist aufgetaucht.
  • Soldaten bewerfen einen Kollegen auf Befehl ihres Vorgesetzten mit Steinen und Baumnüssen.
  • Der Vater des Tessiner Rekruten erzählt, sein Sohn sei schon vorher gemobbt worden.
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Zu viert oder zu fünft stehen sie da, die Rekruten der Schweizer Armee in der Flab RS 33 in Emmen LU. Offenbar auf Befehl ihres Vorgesetzten starten sie damit, ihren Kollegen, der einige Meter entfernt von ihnen steht, mit Steinen und Baumnüssen zu bewerfen. Dieses schockierende Video ist gestern aufgetaucht und geht im Netz viral.

«Mein Sohn hatte Angst»

Nun äussert sich der Vater des missbrauchte Rekruten gegenüber «10vor10». «Ich konnte an seinen Bewegungen sehen, wie sehr ihn das Ganze gedehmütigt hat», sagt er traurig. Erzählt hatte der Sohn seinem Vater zuvor aber nichts. Erfahren hat der Mann die Geschichte erst, als das Video auftauchte. «Ich habe ihn gefragt, warum er den Vorfall keinem gemeldet hat. Mein Sohn sagte, er hätte Angst gehabt vor den Konsequenzen, weil der Hauptfeldweibel so gut mit den Vorgesetzten befreundet schien.» Deshalb habe er sich entschieden zu schweigen. Es sei aber nicht der erste solche Vorfall gewesen. Zuvor sei der Hauptfeldweibel bereits einmal zu ihm hingegangen und habe ihm befohlen, die Hosen runterzulassen – rein zur Unterhaltung der anderen Rekruten.

Armee zeigt sich schockiert

Armeesprecher Daniel Reist sagt zu «10vor10», auch die Armee sei vom Video schockiert: «Es geht nicht, dass sowas in der Schweizer Armee passiert.» Jetzt ermittelt die Militärjustiz. Für Rekruten gebe es in solchen Fällen die Möglichkeit der Konsultation eines externen Seelsorgers. Dieser unterstehe der ärztlichen Schweigepflicht.

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