Therwil BL: Kündigungswelle in Altersheim – es sei «toxisch»
Die Pflegeheime der Stiftung Blumenrain sehen sich mit anonymen Vorwürfen und einer hohe Kündigungsrate konfrontiert. Die Verantwortlichen halten sich bedeckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Den Pflegeheimen der Stiftung Blumenrain im Leimental werden schwere Vorwürfe gemacht.
- In einem anonymen Brief wird der Geschäftsführung ein toxisches Arbeitsklima vorgeworfen.
- Ausserdem werden in dem Schreiben mehrere Entlassungen kritisiert.
In den Alters- und Pflegeheimen der Stiftung Blumenrain im Leimental herrscht Unruhe. Eine Reihe von Abgängen hat die Einrichtungen erschüttert und ein anonymer Brief wirft der Geschäftsführung schwere Vorwürfe vor.
Der Stiftungsrat hat bisher nicht auf diese Anschuldigungen reagiert. Darüber berichtet die «bz Basel».
Was ist passiert? Ende Mai wurden zwei Führungskräfte der Stiftung Blumenrain entlassen: Der Finanzleiter und die Leiterin für Pflege und Betreuung mussten ihre Positionen verlassen.
Laut dem Stiftungsrat war eine «Restrukturierung» notwendig, um strategische Ziele zu erreichen und eine moderne Führungsstruktur zu etablieren.
Ein anonymer Brief einer angeblichen Mitarbeiterin der Stiftung Blumenrain spricht von einer Welle von Kündigungen, von einem «toxischen Arbeitsklima» und Angst unter den Mitarbeitenden um ihre Zukunft. Die neue Geschäftsführung, seit Dezember im Amt, habe es geschafft, «die gute Arbeitsatmosphäre in ein Chaos zu stürzen».
Kritik an Veränderungen innerhalb der Organisation
Die Stiftung Blumenrain betreibt neben dem Pflegeheim in Therwil auch eine Pflegewohnung in Ettingen und das Pflegewohnheim Flühbach in Flüh. Insgesamt verfügt der stationäre Bereich über 171 Betten. Die Stiftung ist zudem für die Spitexdienste im mittleren und solothurnischen Leimental verantwortlich.
Der anonyme Brief berichtet von sechs Abgängen innerhalb von drei Wochen. Zwei Mitglieder der Geschäftsleitung wurden «zum Auto abgeführt». Nur zwei Tage später musste eine Pflegeleiterin gehen, «weil sie den Entscheidungen der Geschäftsleitung nicht zustimmte». Weitere Mitarbeiter hätten daraufhin gekündigt.
Die Ursache für diese Unruhe sei ein schlechtes Arbeitsklima. «Bestehende Pflegestrukturen werden über den Haufen geworfen», heisst es im Brief. Die Mitarbeiter seien mit Aufgaben überlastet und psychisch sowie physisch am Limit.
Stiftungsrat hält sich bedeckt
Auf die Vorwürfe angesprochen, wollte die Präsidentin des Stiftungsrats, Muriel Lavoine Cucinelli, gemäss «bz Basel» zunächst keine Stellung nehmen. Es habe aufgrund von Umstrukturierungen Personaländerungen gegeben.
Dies ist nicht das erste Mal, dass die Stiftung Blumenrain mit Kündigungen Schlagzeilen macht. 2018 sorgte die Entlassung von zwölf Reinigungskräften für Aufsehen. Aus finanziellen Gründen wurde das hauseigene Reinigungsteam aufgelöst und der Auftrag extern vergeben. Die betroffenen Mitarbeiter erfuhren erst per Post von ihrer Entlassung.