Therwil BL: Kündigungswelle in Altersheim – es sei «toxisch»

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Leimental,

Die Pflegeheime der Stiftung Blumenrain sehen sich mit anonymen Vorwürfen und einer hohe Kündigungsrate konfrontiert. Die Verantwortlichen halten sich bedeckt.

Personalmangel
Personalmangel steht in der Pflegebranche auf der Tagesordnung. (Symbolbild) - Marijan Murat/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Pflegeheimen der Stiftung Blumenrain im Leimental werden schwere Vorwürfe gemacht.
  • In einem anonymen Brief wird der Geschäftsführung ein toxisches Arbeitsklima vorgeworfen.
  • Ausserdem werden in dem Schreiben mehrere Entlassungen kritisiert.

In den Alters- und Pflegeheimen der Stiftung Blumenrain im Leimental herrscht Unruhe. Eine Reihe von Abgängen hat die Einrichtungen erschüttert und ein anonymer Brief wirft der Geschäftsführung schwere Vorwürfe vor.

Der Stiftungsrat hat bisher nicht auf diese Anschuldigungen reagiert. Darüber berichtet die «bz Basel».

Was ist passiert? Ende Mai wurden zwei Führungskräfte der Stiftung Blumenrain entlassen: Der Finanzleiter und die Leiterin für Pflege und Betreuung mussten ihre Positionen verlassen.

Laut dem Stiftungsrat war eine «Restrukturierung» notwendig, um strategische Ziele zu erreichen und eine moderne Führungsstruktur zu etablieren.

Ein anonymer Brief einer angeblichen Mitarbeiterin der Stiftung Blumenrain spricht von einer Welle von Kündigungen, von einem «toxischen Arbeitsklima» und Angst unter den Mitarbeitenden um ihre Zukunft. Die neue Geschäftsführung, seit Dezember im Amt, habe es geschafft, «die gute Arbeitsatmosphäre in ein Chaos zu stürzen».

Kritik an Veränderungen innerhalb der Organisation

Die Stiftung Blumenrain betreibt neben dem Pflegeheim in Therwil auch eine Pflegewohnung in Ettingen und das Pflegewohnheim Flühbach in Flüh. Insgesamt verfügt der stationäre Bereich über 171 Betten. Die Stiftung ist zudem für die Spitexdienste im mittleren und solothurnischen Leimental verantwortlich.

Der anonyme Brief berichtet von sechs Abgängen innerhalb von drei Wochen. Zwei Mitglieder der Geschäftsleitung wurden «zum Auto abgeführt». Nur zwei Tage später musste eine Pflegeleiterin gehen, «weil sie den Entscheidungen der Geschäftsleitung nicht zustimmte». Weitere Mitarbeiter hätten daraufhin gekündigt.

Bereitet dir der Pflegenotstand Sorgen?

Die Ursache für diese Unruhe sei ein schlechtes Arbeitsklima. «Bestehende Pflegestrukturen werden über den Haufen geworfen», heisst es im Brief. Die Mitarbeiter seien mit Aufgaben überlastet und psychisch sowie physisch am Limit.

Stiftungsrat hält sich bedeckt

Auf die Vorwürfe angesprochen, wollte die Präsidentin des Stiftungsrats, Muriel Lavoine Cucinelli, gemäss «bz Basel» zunächst keine Stellung nehmen. Es habe aufgrund von Umstrukturierungen Personaländerungen gegeben.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die Stiftung Blumenrain mit Kündigungen Schlagzeilen macht. 2018 sorgte die Entlassung von zwölf Reinigungskräften für Aufsehen. Aus finanziellen Gründen wurde das hauseigene Reinigungsteam aufgelöst und der Auftrag extern vergeben. Die betroffenen Mitarbeiter erfuhren erst per Post von ihrer Entlassung.

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Kommentare

User #4055 (nicht angemeldet)

Legal, was der Stiftungsrat beschlossen hat......Anonym geht garnicht...Sowas feiges. Man stehe zu dem, was man zu sagen hat mit seinem Namen ein. Ansonsten ist der Schreiber genauso "toxisch " wie er es der Leitung vorwirft.

User #5578 (nicht angemeldet)

Hauseigener Reinigungsteam outsorced? Das ist eine erhebliche qualitative Einbusse, die die Bewohner einstecken müssen. Die Reinigungskräfte bekommen eventuell ein Angebot, aber für weniger Lohn, ohne BVG und schlechtere Arbeitszeiteinteilung, weiter zu arbeiten. Richtige Ausbeuter sind das. Ich weiss es, weil ich es selbst erlebt habe.

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