Tiefliegende Gletscher verzeichneten hohe Eisverluste

Keystone-SDA
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Bern,

Die Gletscher verloren dieses Jahr weiterhin an Volumen. Allerdings war die Schmelze weniger stark als in den letzten Jahren.

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Der Basodino-Gletscher im Tessin (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gletscher büssten auch im Jahr 2020 weiter an Eisvolumen ein.
  • Die mittlere Eisdicke ging in tiefliegenden Gletschern um zwei Meter zurück.
  • Die Schmelze fiel allerdings weniger stark aus als in den Vorjahren.

Die Gletscher haben auch 2020 an Eisvolumen eingebüsst. Dank des weniger heissen Sommers fiel die Schmelze jedoch weniger stark aus als in den vorangegangenen Jahren, wie die Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) am Freitag mitteilte.

Die mittlere Eisdicke ging 2020 bei den tiefliegenden, flachen Gletschern um zwei Meter zurück. Dies war beispielsweise beim Glacier de Tsanfleuron im nördlichen Teil des Kantons Wallis der Fall.

Schnee fiel rund zwei Wochen früher als normal

Weniger schlimm traf es die Gletscher in hohen Lagen im südlichen Wallis, im Tessin und Engadin aufgrund von viel Schnee im Frühwinter und Sommer. Zum Beispiel verzeichneten der Findelgletscher (Wallis) und der Ghiacciaio del Basòdino (Tessin) nur relativ geringe Verluste von einem halben Meter.

Im Gebirge fiel der Schnee vergangenen November rund zwei Wochen früher als normal. Am Alpensüdhang wurden teilweise sogar November-Höchstwerte der Neuschneesummen registriert. Im Verlaufe des Jahrs schneite es im Nordtessin und Wallis überdurchschnittlich viel.

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Wanderer vor einem Schweizer Gletscher. - Keystone

In tiefen Lagen blieben die Schneemassen jedoch aus: Wegen des rekordwarmen Winters und warmen Frühlings regnete es meistens unterhalb von 1000 Metern. Dort kam es denn auch zum schneeärmsten Winter der Messgeschichte.

Sommer war überdurchschnittlich warm

Die Sommermonate waren von überdurchschnittlich warmen Temperaturen geprägt. Doch bereits im August schneite es zweimal bis auf 2000 Meter. Ende September fiel die Schneefallgrenze auf der Alpennordseite teilweise bis unter 1000 Meter.

Insgesamt gingen während der letzten zwölf Monate fast zwei Prozent des Eisvolumens der Schweizer Gletscher verloren. Verglichen mit den Jahren 2017 bis 2019 war die Situation bei den meisten Gletschern allerdings etwas weniger gravierend. Aufsummiert für die letzten sechzig Jahre haben die Gletscher so viel Wasser verloren, dass sich damit der Bodensee füllen liesse.

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