Tierschützer fordern Katzenkastration
Die Tierschutzorganisation NetAP setzt sich gezielt für die gesetzlich vorgeschriebene Kastration von Freilaufkatzen in der Schweiz ein.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es Schätzungen zufolge 100'000 bis 300'000 verwilderte Katzen.
- Katzen würden vielfach verwahrlosen und verenden, so die Tierschützer.
- Einzig Kastrationspflicht für Freigängerkatzen würde das Problem lösen.
Bei streunenden und verelendenden Katzen denken die meisten wohl an Länder wie Spanien oder Italien. Dass dies aber in der Schweiz ein Problem ist, wissen nur die wenigsten. Die Tierschutzorganisation Network for Animal Protection NetAP betreibt seit zehn Jahren aktiv Aufklärung und kastriert regelmässig streunende Tiere. Sie fordert eine Kastrationspflicht für Katzen und hat dazu bereits eine Petition und einen offenen Brief beim Bundesrat eingereicht.
Aufklärung reicht nicht
Es wird von 100'000 bis 300'000 streunenden Katzen augegangen. Daher hat der Bund diese Woche zusammen mit dem Schweizerischen Tierschutz eine Kampagne zur Kastration und fürs Chippen von Katzen lanciert. NetAP geht allerdings noch einen Schritt weiter. «Katzen sind sehr fruchtbar und durch die Kastration können wir die Population kontrollieren. In der Schweiz werden noch sehr viele Katzen getötet, wenn sie niemandem gehören. Um dies zu verhindern, brauchen wir ein Gesetz, damit wir die Leute erreichen, die sich weigern, ihre Katze zu kastrieren.»
«Jeder meint, er müsse auch eine Katze haben»
Da die Katzenpopulation immer grösser wurde, waren Katzen auch immer einfacher zu haben, erklärt Ester Geisser: «Jeder meint, er müsse auch eine Katze haben» und Katzen hätten den Ruf, einfach und anspruchslos in der Haltung zu sein. «Wenn die Katze dann Dreck ins Haus bringt oder den Tierarzt braucht, wird sie schnell ausgesetzt oder getötet.»