Todes-Drama im Zoo Zürich: Ex-Besitzer ist erschüttert
Die Tigerdame, die eine Pflegerin im Zoo Zürich tödlich verletzte, wuchs in Dänemark auf. Dort berichtet man nur Gutes über sie.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Zoo Zürich starb am Samstag eine Pflegerin nach einem Angriff durch Tigerdame Irina.
- Diese ist in einem Zoo im dänischen Odense geboren und vier Jahre lang aufgewachsen.
- Die Dänen berichten nur Gutes über das Verhalten der Amurtigerin in der Zeit bei ihnen.
Am Samstagnachmittag kam es im Zoo Zürich zu einem tödlichen Unfall im Tigergehege. Die Amurtigerin Irina griff eine Pflegerin an, die sofort ausgerückten Kollegen konnten sie nicht mehr retten.
Auch wenn der Unfall noch weiter untersucht werde, fällte der Zoo bereits die Entscheidung, das Tier am Leben zu lassen. Grund: Das Tigerweibchen «folgte in ihrer Reaktion ausschliesslich ihren natürlichen Instinkten», wie der Zoo mitteilte.
Irina wurde erst im letzten Sommer in die Schweiz überführt. Sie nahm den Platz von Elena ein, die von ihrem männlichen Artgenossen Sayan im Oktober 2018 zu Tode gebissen wurde.
Die ersten vier Lebensjahre verbrachte Irina aber im dänischen Zoo in Odense.
Vorbesitzer machte nur gute Erfahrungen mit Irina
Der vorige Besitzer von Irina zeigt sich vom tödlichen Unfall in Zürich betroffen. Nina Collatz Christensen, Vizedirektorin vom Odense Zoo, sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Wir wollen unser tiefstes Mitgefühl an die Beteiligten und Kollegen in Zürich in diesen schlimmen Zeiten ausdrücken.»
In ihrer Geburtsstätte sei die Tigerdame nie negativ aufgefallen. Sie habe mit den Tierwärtern genau gleich interagiert wie die restlichen Artsgenossen. Irina sei «ein guter Tiger mit einem guten Verstand».
Irina kam zusammen mit zwei weiteren Geschwistern 2015 in Odense zur Welt. Da sie die Schwester des männlichen Tigers des Zoos ist, konnte sie in Dänemark keine weiteren Jungen kriegen. Sie sei im Rahmen einer internationalen Kooperation nach Zürich geschickt worden.
Unfälle mit ihren Raubtieren seien im dänischen Zoo noch keine vorgekommen.
Der Zoo Zürich teilte mit, dass Irina am Leben bleiben darf.