Als wären Trockenheit und Hitze diesen Sommer noch nicht genug gewesen, machen den Bauern im bündnerischen Valzeina nun auch die Engerlinge arg zu schaffen.
Trockenheit im Bündnerland: Bauer Guido Stirnimann hat mit Trockenheit zu Kämpfen. Als wäre das nicht genug, ist sein Boden zudem von Engerlingen befallen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hitze und Trockenheit haben den Landwirten diesen Sommer arg zu schaffen gemacht.
  • In Valzeina GR kam noch ein weiterer Übeltäter hinzu: Der Engerling.
  • Drei Hektar Land haben Engerlinge und Trockenheit dem Bauer Guido Stirnimann vernichtet.
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Es ist ein erschreckendes Bild: Statt saftig grüne Wiesen, auf denen Tiere weiden, klaffen braune, vertrocknete Flächen an den Berghängen in Valzeina GR. «Zur Trockenheit sind noch zigtausend Engerlinge hinzugekommen, welche die Wurzeln der Pflanzen total zerfressen haben», sagt Guido Stirnimann. Dem Schafbauer mit über 60 Tieren sind diesen Sommer drei von acht Hektar Land kaputt gegangen. «Da wächst nichts mehr».

Für seinen Betrieb bedeutet dies eine grosse Futter-Einbusse. «Vom Nachbarn, der weniger betroffen ist, habe ich etwas Heu bekommen und ich habe zum Glück auch noch einen Notvorrat.» Um über den Winter zu kommen, müsse er aber einige Jungtiere schlachten, die er gerne noch behalten hätte. Ob das weh tue? «Die ganze Situation allein ist schon kein Aufsteller» sagt Stirnimann.

Bauer Guido Stirnimann im Interview. - Nau

Futterbörse macht in Graubünden keinen Sinn

Die Heuernte war diesen Sommer mager und musste erst noch teilweise verfüttert werden, weil die Kühe auf den Weiden zu wenig Gras vorfanden. Der Zürcher Bauernverband hat deshalb Anfang August eine Futter-Tauschbörse eingerichtet.

«Das ist eine gute Sache, macht in Graubünden aber keinen Sinn», sagt Thomas Roffler, Präsident des Bauernverbandes Graubünden. Graubünden sei am stärksten von der Trockenheit betroffen, nur das Puschlav habe als einzige Region so viel Futter, dass die Landwirte einen Teil davon abgeben könnten. «Aus dem Puschlav erhalten wir nun zirka vier Lastwagen voll Heu, dieses werden wir so fair wie möglich an die Bauern verteilen.» Das Heu werde an jene Landwirte gehen, die einen Totalausfall erlitten haben.

Landwirte, welche keinen Totalausfall verkraften müssen, aber trotzdem zu wenig Futter haben, empfiehlt Thomas Roffler erstens, den Vieh-Bestand in den nächsten Monaten zu reduzieren. Zweitens soll Raufutter wie etwa Heu, Gras und Mais angekauft werden.

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