Trotz Corona: Schweizer Luxusimmobilien sind immer begehrter
Schweizer Luxusimmobilien erlebten während der Corona-Pandemie einen regelrechten Nachfrageboom. Dazu trugen auch Interessierte aus dem Ausland bei.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pandemie hat bei Schweizer Luxusimmobilien einen Nachfrageboom ausgelöst.
- Im vergangenen Jahr stieg die Transaktionszahl sogar um mehr als die Hälfte an.
- Dies geht laut der UBS auch auf ein vermehrtes Interesse aus dem Ausland zurück.
Die Corona-Pandemie hat entgegen den Erwartungen einen Nachfrageboom nach Schweizer Luxusimmobilien ausgelöst. Dazu hat auch ein stark gestiegenes Interesse aus dem Ausland beigetragen. Eine Ende des Höhenflugs ist nicht absehbar.
Luxusimmobilienmarkt erwartete Corona-Einbruch
Der Beginn der Corona-Krise Anfang 2020 habe nichts Gutes für den Luxusimmobilienmarkt erwarten lassen. Das heisst es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der UBS. Nach einem starken 2019 habe die Unsicherheit rund um die Pandemie die Preissteigerungen für Schweizer Top-Immobilien zunächst auch gebremst.
So blieb es jedoch nicht. Im Gegenteil löste die Pandemie einen Nachfrageboom auf Luxusimmobilien aus. Die Transaktionszahl stieg im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte im Vorjahresvergleich. Damit sei sie etwa dreimal so hoch gewesen wie der fünfjährige Durchschnitt, heisst es weiter.
Der Nachfrage liess die Preise um 9 Prozent in die Höhe schnellen. Und damit deutlich mehr als die 4,4 Prozent im durchschnittlichen Schweizer Eigenheimmarkt. Am stärksten stiegen die Preise in den Luxusgemeinden in der Nähe von Genf.
Dort kletterten sie innert Jahresfrist durchschnittlich um rund 16 Prozent. Auch Luxusimmobilien in den Berggemeinden verteuerten sich mit 10 Prozent im zweistelligen Prozentbereich. In der Zürichsee-Region sowie in der Zentralschweiz hingegen waren die Preisanstiege mit durchschnittlich 6 Prozent moderater.
Genfersee bleibt weiterhin Nummer Eins
Der teuerste Luxusimmobilienmarkt bleibt die Genfersee-Gemeinde Cologny. Im obersten Preissegment werden dort Eigenheime ab 36'000 Franken pro Quadratmeter Wohnfläche ausgeschrieben.
Auf dem Zweitwohnungsmarkt sind die teuersten Liegenschaften in Gstaad zu finden. Dort sind gemäss UBS Quadratmeterpreise über der 30'000-Franken-Marke keine Seltenheit. Im Oberengadin fängt das Luxussegment bei einem nur unwesentlich tieferen Niveau an.
Den starke Preisanstieg für Luxusimmobilien führt die UBS unter anderem auch auf vermehrtes Interesse aus dem Ausland zurück. Denn die hiesigen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren weitaus weniger restriktiv als beispielsweise in Frankreich, Italien oder Grossbritannien. Und aus diesen Ländern stammt ein Grossteil der ausländischen Nachfrage.
Zudem sei das Risiko höherer Steuern für Top-Verdiener hierzulande überschaubar, heisst es weiter. Und auch das gute hiesige Gesundheitssystem werde als wichtiges Kriterium bei der Wohnsitzwahl wahrgenommen.
Gute Prognose für Fortsetzung des Höhenflugs
Die Immobilienexperten der Grossbank rechnen denn auch mit einer Fortsetzung des Höhenflugs. Die aktuellen Nachfragetreiber behielten auch in der zweiten Jahreshälfte vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung ihre Gültigkeit, so die Experten.
Die Dynamik dürfte sich allerdings wohl etwas abschwächen. Aber auch über das laufende Jahr hinaus werde die potenzielle Nachfrage tendenziell höher bleiben als vor der Corona-Pandemie. Und damit das Preisniveau stützen, heisst es.
