Globus hat einen Käufer gefunden. Dieser will das Warenhaus auf Luxus trimmen. Die Rechnung könnte aufgehen, aber nicht für alle. Eine Analyse.
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Die neuen Globus-Besitzer konzentrieren sich auf die Warenhäuser. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Signa und Central Group übernehmen das Warenhaus Globus.
  • Mitarbeiter werden übernommen. Offen ist, für wie lange.
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Jetzt ist es offiziell: Die Migros verkauft Globus an die österreichische Signa von Selfmade-Milliardär René Benko und dessen thailändische Partnerfirma Central Group. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart, Insider sprechen von einem Kaufpreis von einer Milliarde Franken.

Das Joint Venture macht damit einen guten Deal. Alleine die Immobilien des Schweizer Warenhauses werden mit rund 900 Millionen Franken bewertet.

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Der neue Investor der Globus-Kette: Der österreichische Inverstor René Benko mit Ehefrau Nathalie. - Keystone

Das Detailhandelsgeschäft gibt es zum Schnäppchen-Preis obendrauf. Kein Wunder auch: Immerhin kämpft Globus seit Jahren mit Umsatzschwund.

Warenhäuser kämpfen gegen Onlinehändler

Das Problem ist altbekannt: Warenhäuser sind durch den Onlinehandel unter Druck. Viele Kunden stöbern heute lieber im Web statt in einem Konsumtempel. Diese probieren es auch mit Onlineshops, wirklich erfolgreich sind aber andere.

Warum kaufen Signa und Central dann Globus? In einer Medienmitteilung schreiben die Käufer, dass sie «substantiell» in die bestehenden Warenhäuser investieren wollen. Das Traditionshaus soll als Luxusmarke positioniert werden.

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Zalando ist der beliebteste Onlineshop der Schweizer. - Keystone

Unbestritten kennen sich die neuen Globus-Besitzer mit Warenhäuser aus. Das Joint Venture ist im Luxussegment in Europa führend. Zur Gruppe gehören etwa die berühmten Warenhäuser KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und das Rinascente in Italien.

Hier kann Globus vom Knowhow profitieren. Ebenso erhält das Traditionshaus Zugang zu internationalen Luxusmarken. Und durch den Verbund mit internationalen Warenhäusern dürfte Globus auch von besseren Einkaufskonditionen profitieren.

Zukunft der Mitarbeiter offen

Alle Mitarbeiter werden zu den gleichen Konditionen weiterbeschäftigt, heisst es vonseiten der Migros. Wie lange, steht auf einem anderen Blatt. Signa hält sich bedeckt, stellt aber klar, dass der abgeschlossene GAV seine Gültigkeit behält.

Ob das Luxus-Konzept aber in kleineren Städten funktioniert, ist fraglich. Die Gewerkschaft Unia befürchten einen Stellenabbau und Ladenschliessungen.

KaDeWe
Das Berliner Warenhaus KaDeWe gehört ebenfalls dem Joint Venture. - Keystone

Bereits unter Migros-Flagge war Globus im Premium-Bereich positioniert. Allerdings fehlte es dem Warenhaus an Eigenständigkeit, um sich von Konkurrenten wie Manor und Jelmoli abzuheben.

Mit der Neuausrichtung gewinnt Globus wieder an Profil. Schlussendlich entscheidet aber die Schweizer Kundschaft, ob ein Luxus-Warenhaus hierzulande Erfolg hat.

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