Trumps Politik kostet Schweizer Stahlkonzern Auftrag in USA

Keystone-SDA
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Zürich,

Donald Trumps «America First»-Strategie hat Nachteilte für Schweizer Unternehmen in den USA: Die Luftwaffe hat einen Auftrag an Schmolz+Bickenbach annulliert.

Schmolz + Bickenbach
Das Logo des Stahlunternehmens Schmolz+Bickenbach. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schmolz-Bickenbach verliert einen Auftrag in den USA.
  • Schuld daran ist die Wirtschafts-Strategie des US-Präsidenten.

Die «America first»-Maxime von US-Präsident Donald Trump kostet den Schweizer Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach einen Bombenauftrag. Die US-Luftwaffe hat eine Stahlbestellung für bunkerbrechende Bomben storniert.

Denn Schmolz+Bickenbach ist aus amerikanischer Sicht ein ausländisches Unternehmen, zudem ist der russische Oligarch Viktor Vekselberg ein Grossaktionär. Die Stornierung sei nach dem Einspruch eines Konkurrenten erfolgt, sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag auf Anfrage von AWP.

Der fünfjährige Auftrag für die Lieferung von Stahl für bunkerbrechende Bomben hätte ein Volumen von 420 Millionen Dollar gehabt. Der Entzug des Auftrags sei damit begründet worden, dass es sich bei der US-Tochter A. Finkl & Sons um ein Unternehmen unter ausländischer Kontrolle handle.

Rechtliche Schritte werden geprüft

«Das war zu Beginn der Ausschreibung bekannt und daran hat sich seitdem nichts geändert», sagte die Sprecherin. Schmolz+Bickenbach prüfe rechtliche Schritte.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf die US-Luftwaffe über den Entzug des Auftrags berichtet. Die Entscheidung beruhe auf einer Beschwerde von Politikern, hiess es dort. Finkl hätte zu der Ausschreibung gar nicht zugelassen werden dürfen, da es sich im Besitz der schweizerischen Schmolz+Bickenbach, und damit in ausländischem Besitz befinde.

Zudem habe Schmolz+Bickenbach mit Viktor Vekselberg Beziehungen zu einer Person, die auf der US-Sanktionsliste stehe, hiess es in dem Artikel. Dies sei jedoch nicht Gegenstand der Kritik gewesen.

Vekselberg hatte im Mai unter dem Druck der US-Sanktionen seine Beteiligung an Schmolz+Bickenbach von 42 auf 27 Prozent gesenkt. Auch bei Sulzer und OC Oerlikon reduzierte er seinen Anteil.

Der plötzliche Aktieneinbruch

Die US-Sanktionen setzten gemäss Medienberichten den Oligarchen vor allem darum unter Druck, weil Vekselberg durch die Sperrung seiner Dividenden die Bankkredite nicht mehr bedienen konnte. Mit der Reduktion der Beteiligungen und der mutmasslichen Übernahme eines Kredits durch eine russische Bank hat Vekselberg die akutesten Probleme gelöst.

Aufs Ergebnis von Schmolz+Bickenbach werde der Auftragsverlust in diesem und nächstem Jahr nicht durchschlagen, erklärte die Sprecherin. Denn der Auftrag wäre erst ab Ende 2019 gebucht worden.

Negativ reagierten allerdings die Investoren: An der Schweizer Börse sackte die Aktie am Vormittag um über 4,5 Prozent ab. Der Gesamtmarkt SPI legte dagegen leicht zu.

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