Über 90 Prozent findet Zigaretten-Littering inakzeptabel
Die Schweiz hat ein Problem mit achtlos weggeworfenen Zigarettenstummeln, wie eine Studie zeigt.

Über 90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer lehnen das achtlose Wegwerfen von Zigarettenstummeln ab. Dennoch glaubt über die Hälfte der Befragten, dass Zigaretten-Littering gesellschaftlich akzeptiert sei. Dieses Paradox zeige, wie stark die tatsächliche Ablehnung unterschätzt werde, teilte die Nichtregierungsorganisation (NGO) Stop2drop am Dienstag mit.
16 Prozent der befragten Rauchenden gaben an, ihre Zigaretten üblicherweise auf den Boden zu werfen, wenn kein Abfalleimer in der Nähe ist. Ein Zehntel berichtete, dass sie ihre Zigarettenstummel immer auf den Boden werfen, wenn sie im öffentlichen Raum rauchen. Das entspreche rund 210'000 Menschen in der Schweiz.
Vielen sei nicht bewusst, wie schädlich Zigarettenstummel für die Natur seien. Die Stummel enthalten Giftstoffe, wie Schwermetalle und Nikotin, die Pflanzen, Tiere und das Grundwasser gefährden. Das Nikotin eines Zigarettenstummels könne in 1000 Liter Wasser nachgewiesen werden.
Zerfallende Filter als Mikroplastik-Quelle
Auch zerfallen die Filter zu schädlichem Mikroplastik, das Jahrhunderte in der Umwelt verbleibt. Schweizer Gemeinden würden jedes Jahr 52 Millionen Franken an Steuergeldern für die Beseitigung von Zigarettenstummeln ausgeben. Auch auf Spielplätzen liegen laut der NGO viele Zigarettenstummel, welche eine Gefahr für Kleinkinder darstellen.
Im Rahmen der Studie befragte die Forschungseinrichtung Sotomo in Kooperation mit Stop2drop über 2600 Menschen. Am Dienstag startete die NGO zum dritten Mal ihre nationale Zigarettenstummel-Sammel-Challenge. Ziel ist es, in der Schweiz bis zum 25. März eine Million Zigarettenstummel zu sammeln.