Berns Grosser Rat will mehr Pflegende mit erweiterten Kompetenzen
Berns Grosser Rat setzt auf erweiterte Kompetenzen von Pflegefachkräften zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung.

Der bernische Grosse Rat will in den Berner Hausarztpraxen vermehrt Pflegefachkräfte mit erweiterten medizinischen Kompetenzen im Einsatz sehen. Das hat die Debatte in der laufenden Frühlingssession vom Dienstagabend gezeigt.
Das Kantonsparlament war sich einig, dass Pflegefachkräfte mit erweiterten medizinischen Kompetenzen einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der medizinischen Grundversorgung leisten könnten. Es nahm einen Bericht der Regierung mit 144 zu einer Stimme bei einer Enthaltung zur Kenntnis.
Im Zentrum des Berichts stand der Einsatz von sogenannten Advanced Practice Nurses (APN). Diese könnten Hausärztinnen und Hausärzte entlasten. Aufgrund tariflicher und betrieblicher Fragen ist der Einsatz von APN in Hausarztpraxen noch nicht weit verbreitet.
So fehlt derzeit eine bundesgesetzliche Zulassung. Die Rolle der APN ist somit rechtlich noch nicht vollständig anerkannt. Ausserdem können diese Pflegefachkräfte ihre erweiterten Dienstleistungen nicht über die geltenden Tarife abrechnen.
Hürden für den breiten Einsatz von APNs
Das Parlament folgte der grossrätlichen Gesundheitskommission, die verschiedene Beschleunigungsmassnahmen forderte. So soll eine Beratungsstelle für Arztpraxen und Gemeinden geschaffen werden, die sich für das APN-Modell interessieren.
Die Kommission wünscht sich auch ein Impulsprogramm zur Förderung von APN-Ausbildungsabschlüssen. Zudem sollen gesetzliche Grundlagen geschaffen werden, wonach APN im Kanton Bern niederschwellige Aufgaben von Hausärzten übernehmen können. Dazu gehört etwa die Verschreibung bestimmter medikamentöser Therapien.