Überflutungsgefahr im Haslital: Neuer Wasserbauplan zur Rettung

Ein neuer Wasserbauplan soll die Bewohner des überflutungsgefährdeten Haslitals besser schützen.

Gewässerentwicklungsplan
Mit einem Gewässerentwicklungsplan können Bevölkerung und Infrastruktur besser vor Hochwasser geschützt werden. - KEYSTONE/Gaetan Bally

Der Talboden zwischen der Aareschlucht in Innertkirchen und dem Brienzersee ist stark überflutungsgefährdet. Nun sollen die Talbewohner mit einem Wasserbauplan besser geschützt werden. Bis Mitte November kann sich die Bevölkerung im Rahmen einer Mitwirkung äussern.

Fast schnurgerade und in ein enges Bett gezwängt, fliesst die junge Aare durch das Haslital dem Brienzersee entgegen. Hochwasserereignisse in den letzten Jahren zeigten, dass das Gebiet stark überflutungsgefährdet ist.

Die Abflusskapazität ist ungenügend, die Verbauungen in einem schlechten Zustand und einige Dämme weisen erhebliche Schäden und Schwachstellen auf, so die Bilanz des Kantons.

Mit einem Wasserbauplan sollen nun Bevölkerung, Gebäude und Infrastrukturen besser geschützt werden. Ziel ist es, die Bedürfnissen des Hochwasserschutzes, der Natur und die Entwicklung im Talboden aufeinander abzustimmen, wie die bernische Bau- und Verkehrsdirektion am Montag mitteilte.

Bürgermitarbeit gefragt

Der Plan soll etappenweise umgesetzt werden. Zuvor soll sich aber die Bevölkerung dazu äussern. Sie kann dies im Rahmen einer Mitwirkung bis am 15. November tun.

Dies geschieht mittels Fragebogen. Am 16. Oktober findet im Plenarsaal des Flugplatzes Meiringen eine Mitwirkungsveranstaltung statt.

Ausserdem sind mehrere «Samstagsspaziergänge» für Interessierte vor Ort geplant. Der Flache Talboden im Hasli wurde jahrhundertelang regelmässig überschwemmt und war grossflächig versumpft. Dies verhinderte eine intensive landwirtschaftliche Nutzung des flachen Talbodens.

Geschichte der Überflutungen

Im 19. Jahrhundert bewilligte der Kanton Bern deshalb Massnahmen, um die Hasliaare zu kanalisieren und den Boden zu entsumpfen. Hochwasser 1987, 2005, 2007 und 2011 machten aber klar, dass der Schutz in dieser über hundertjährigen Form nicht mehr zeitgemäss und genügend ist. Ausserdem bestehen erhebliche ökologische Defizite.

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