Ueli Maurer stört sich an der Expertengläubigkeit
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Ueli Maurer zeigt sich kritisch gegenüber der Corona-Taskforce.
- Er weist darauf hin, dass sie nicht alles besser wissen und immer recht haben.
- Der Bundesrat mach aus seiner Sicht jedoch vieles gut und habe eine gute Stossrichtung.
Ueli Maurer stand am Dienstagabend im Format «SVP bi de Lüt» Red und Antwort. Auf die Frage, weshalb die SVP keine Corona-Oppositionspolitik betreibe, kam eine ausführliche Antwort. Dabei war herauszuhören, dass der Herr Bundesrat mit der Taskforce nicht nur zufrieden und einverstanden ist.
Maurer beginnt seine Antwort damit, dass Corona ein schwieriges Thema sei. Aus seiner Sicht sei der Bevölkerung bewusst, dass man die Ansteckungen durch Kontakteinschränkungen und Vorsicht auf ein tieferes Niveau bringt. Denn: «Wir wollen ja nicht ein Haufen Kranker und ein Haufen Risiken.»
Ueli Maurer kritisiert die absolute Expertengläubigkeit
Was er allerdings bezweifelt und kritisiert, ist: «Die Expertengläubigkeit und der absolute Glaube, dass alles richtig ist, was uns gesagt wird.» Man dürfe es ja nicht mehr laut sagen, aber man müsse solche «Sachen» wirklich diskutieren, so Ueli Maurer.
Weiter sprach er von Experten, die den Bundesrat eine halbe Stunde nach seinem Auftritt schon wieder kritisieren. «Ihr seid auch die, die moralisieren und alles besser wissen. Sie müssen zwar Experten sein aber sie sehen nur gerade ihre Gesundheit.» So der SVP-Bundesrat und machte mit den Händen eine engstirnige Bewegung.
Er bemängelt, dass die Wirtschaft und die Gesellschaft zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. «Die Kinder müssen in die Schule, wir müssen leben, wir müssen Geld verdienen, wir müssen Einkaufen.» Solche, scheinbar simplen Dinge, fehlen ihm. Herr Maurer spricht sich für einen «pragmatischen Weg in der Mitte» aus.
Was bringt und das tägliche bekannt geben der Zahlen?
Als letzten Punkt bemängelt Maurer das tägliche Preisgeben der Zahlen, als sei es der Wetterbericht. Er ist der Meinung, dass das den Menschen wohl eher Angst macht.
Trotz der Kritik ist der SVP-Politiker der Meinung, dass der Bundesrat auch vieles gut mache und eine gute Stossrichtung habe.
Kritik kommt nicht nur gut an
Das Video von «SVP bi de Lüt» verzeichnet über 200 Kommentare. Viele sind froh und dankbar für die klaren Worte von Ueli Maurer.
Maurers Angriff auf die Taskforce kommt nicht bei allen Politikern gut an. So etwa SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen: «Wir kommen nicht durch diese Krise, wenn wir einen Keil zwischen Wissenschaft und Politik treiben. Wir schaffen das nur gemeinsam.»