Uhrenmesse Baselworld muss sich neu erfinden
Die Uhrenmesse Baselworld wird es in ihrer alten Form nicht mehr geben. Wie das neue Kleid aussehen wird, steht aber noch in den Sternen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Messegruppe MCH hat die auf Anfang nächstes Jahr verschobene Baselworld abgeblasen.
- Noch ist nicht klar, in welcher Form und wo die Messe in Zukunft durchgeführt werden soll.
Die Uhrenmesse Baselworld wird es in ihrer alten Form nicht mehr geben. Gemeinsam mit Händlern und den rund 600 Ausstellern sucht Messechef Michel Loris-Melikoff nach einem neuen Format. Wie das neue Kleid aussehen wird, steht aber noch in den Sternen.
Die Messegruppe MCH hat die wegen Corona auf Anfang nächstes Jahr verschobene Baselworld abgeblasen, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Nach dem Rückzug grosser Uhrenmarken kommt es nun zu einem Neuanfang. Der Name «Baselworld» wird verschwinden und es kommen sogar andere Austragungsorte wie Zürich, Genf, Luzern oder Lausanne in Frage.
Noch ist nicht klar, in welcher Form und wo die Messe in Zukunft durchgeführt werden soll. «Wir sind intensiv daran, zusammen mit Ausstellern und Besucher die Bedürfnisse und Möglichkeiten neuer Plattformen abzuklären und zu diskutieren.» Dies erklärte Loris-Melikoff gegenüber AWP.
«Wir wollen etwas Neues schaffen, mit attraktiven Inhalten und auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet», sagte der Baselworld-Chef weiter. Bis im Sommer wird über mögliche Folgeformate entschieden und dann über das neue Konzept und die Terminplanung informiert.
Baselworld wurde zum Opfer der Corona-Pandemie
Den endgültigen Todesstoss hat der Baselworld dann die Corona-Pandemie versetzt. Bereits Ende Februar war klar, dass Grossanlässe mit Publikum aus aller Welt in Zeiten von Corona nicht durchgeführt werden können. Die Messe hätte Anfang Mai über die Bühne gehen sollen, erstmals unmittelbar nach dem ebenfalls abgesagten Genfer Pendant.
Daraufhin hat Baselworld kurzerhand den Termin für die nächste Ausgabe auf Ende Januar 2021 verlegt. Den Ausstellern wurde angeboten, die für die Vorbereitungen zur 2020er-Messe angefallenen Kosten für die Teilnahme im nächsten Jahr vorzutragen. Hersteller, die nicht mehr hätten teilnehmen wollen, wären teilweise leer ausgegangen. Das hatte bei den Ausstellern zusätzlich für Unmut gesorgt.
Doch nun hat sich die Messegruppe MCH mit den Ausstellern im Streit um die Abrechnung für die 2020er-Messe geeinigt. Das gabe das finanziell angeschlagene Unternehmen am Donnerstag weiter bekannt gab. Die mit Schweizer Ausstellern ausgearbeitete Lösung sei vom «Comité Consultatif», in welchem alle wichtigen Aussteller vertreten sind, einstimmig gutgeheissen worden.