Ukraine Krieg: Daniele Ganser sprich an Basler Schule als Experte
Eine Basler Schule führt eine Vortragsreihe zum Ukraine-Krieg durch. Am Mittwoch trat mit Historiker und Verschwörer Daniele Ganser ein kontroverser Redner auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Daniele Ganser ist ein Historiker, der als Verschwörungstheoretiker gilt.
- An einer Basler Schule sprach er über den Ukraine-Krieg.
- Er vertrat dabei kontroverse Meinungen und Thesen.
An einer Basler Rudolf-Steiner-Schule fand am Mittwoch ein Vortrag zum Ukraine-Krieg statt. So weit, so normal. Doch beim Redner, der vor die rund 150 Schülerinnen und Schüler trat, handelte es sich um Daniele Ganser.
Der 49-Jährige ist als Historiker umstritten. An mehreren Schweizer Hochschulen darf Ganser nicht mehr unterrichten. Er hat sich mit seinen Ansichten und Forschungsmethoden, beispielsweise zu 9/11, ins akademische Abseits bugsiert.
Auch zum Ukraine-Krieg vertritt Ganser Meinungen, die in der Verschwörer-Szene beliebt und verbreitet sind. Diese trug er den Basler Oberstufenschülern vor. So glaubt er daran, dass die USA der tatsächliche Aggressor im Ukraine-Krieg sei. Auch die Maidan-Proteste in den Jahren 2013 und 2014 seien von der CIA organisiert worden.
Die Eltern der Kinder sind darüber wenig erfreut. Gegenüber dem «Regionaljournal Basel» empört sich ein Vater: «Ich finde es wirklich sehr befremdlich, dass die Rudolf-Steiner-Schule einen solchen Anlass während der Unterrichtszeit veranstaltet.»
Daniele Ganser reagierte auf Anfragen des Regionaljournals nicht. Die Schule nahm schriftlich Stellung und erklärt, der Vortrag sei Teil einer Vortragsreihe gewesen. Dass Ganser polarisiere, sei man sich bewusst. Doch man wolle die Schüler dazu anregen, sich auch umstrittene Thesen anzuhören, und sich so selbst ein Bild zu machen.