Umfrage: Rund jede vierte Person bangt um Arbeitsplatz
Die Corona-Krise belastet den Arbeitsmarkt stark. So zeigt auch eine Umfrage: Rund jede vierte Person in der Schweiz hat Angst, die Stelle zu verlieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund jeder vierte Schweizer hat laut Umfrage Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren.
- Insgesamt fühlen sich jedoch neun von zehn Personen sicher.
- Dafür massgebend ist vor allem das familiäre Umfeld – noch vor dem Arbeitsplatz.
Rund jede vierte erwerbstätige Person in der Schweiz hat gemäss einer Umfrage Angst um ihren Arbeitsplatz. Vor einem Jahr war lediglich jede fünfte erwerbstätige Person in dieser Situation gewesen.
Insgesamt fühlen sich wie im Vorjahr neun von zehn Schweizerinnen und Schweizer sicher. Massgebend dafür ist vor allem das familiäre Umfeld. Dahinter folgt der Arbeitsplatz, noch vor dem Freundeskreis. Dies hat der am Freitag veröffentlichte «Sicherheitsmonitor» des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) ergeben.
Angst vor Stellenverlust nahm zu
Die Angst, die Stelle zu verlieren, habe im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, schrieb der SVV am Freitag. 25 Prozent der Antwortenden gaben an: Das Risiko für sie, in den nächsten zehn Jahren arbeitslos zu werden, sei gross. Immerhin knapp die Hälfte schätzten aber das Risiko eines Stellenverlustes als tief ein.
IT-Sicherheit im Homeoffice wurde ebenfalls angesprochen. Je älter die Befragten, desto grösser waren die Bedenken; bei jungen Erwachsenen war das Vertrauen in die Technologien grösser als bei Rentnern. Antwortende mit höherem Ausbildungsniveau sahen ein grösseres Risiko punkto IT-Sicherheit bei der Arbeit zu Hause.
Kritischer als im Vorjahr äusserten sich die Antwortenden auch zu in Corona-Zeiten vermehrt genutzten bargeldlosen Zahlungsmitteln. Für 44 Prozent ist Zahlen ohne Bares gleich sicher wie mit Bargeld. Für rund jede vierte Person erhöht die Verwendung dieser Technologie die Sicherheit; ähnlich viele sahen aber ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.
Drei von vier Schweizern erwarten sinkende Renten
Drei von vier Antwortenden erwarteten für die Zukunft sinkende Renten; dieser Wert ist ähnlich hoch wie in der Umfrage vor einem Jahr. Als Gründe am häufigsten genannt: eine Finanzierungslücke in der AHV oder dass die Pensionskassen ihre Leistung nicht erbringen können.
Wer von steigenden oder stabilen Renten ausging, nahm an, dass das Rentenalter erhöht werde. Auch erwartet ist der Eingriff der Politik, womit mehr Einnahmen generiert würden. 59 Prozent der ab 64-Jährigen schätzen, dass sie nach der Pensionierung ihren Lebensstandard halten können. Bei den 18- bis 64-Jährigen ist nur rund jeder vierte Antwortende dieser Meinung.
Als global gesehen grosses Risiko beurteilen vier von fünf Antwortenden den Klimawandel. Für die Schweiz sehen noch gut die Hälfte ein grosses Risiko und für sich persönlich etwas weniger als 50 Prozent. Grösste Risiken werden für Landwirtschaft, bezüglich Schäden und Artenvielfalt gesehen, vor Gesundheit und Lebensqualität.
Ein Viertel möchte Nachhaltigkeit bei Versicherer
Ein Viertel der Antwortenden möchte, dass Versicherer und Pensionskassen ihr Kapital in jedem Fall nachhaltig anlegen. Sie würden dafür auch weniger Rendite in Kauf nehmen. Weitere 46 Prozent stimmten dieser Zielsetzung zumindest teilweise zu. Rund jede fünfte Person stellte aber die Rendite in den Vordergrund.
Der «Sicherheitsmonitor» wurde im vergangenen Juni erstellt, nach den ersten Lockerungen des Corona-Lockdown. Im Auftrag des SVV befragte die Forschungsstelle sotomo in Zusammenarbeit mit der Militärakademie. Knapp 1400 Antworten von Personen ab 18 Jahren wurden ausgewertet.