Im vergangenen Jahr gab die Schweizer Kundschaft 2,2 Milliarden Franken in ausländischen Onlineshops aus, so viel wie noch nie zuvor.
Temu
Im Onlineshop Temu kann fast alles gekauft werden. (Symbolbild) - Keystone

Ein neues Bikini für 14 Franken, ein Handyladekabel für zwei Franken oder ein Nasenhaartrimmer für fünf Franken: Viele Schweizerinnen und Schweizer stehen auf billige Schnäppchen aus China. Die hiesige Kundschaft hat vergangenes Jahr 2,2 Milliarden Franken in ausländischen Onlineshops ausgegeben. Und damit so viel wie nie zuvor.

Gegenüber 2022 stieg dieser Betrag um zehn Prozent. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Marktstudie des Instituts GfK hervor. Treiber dafür seien die Kleinpakete aus Asien, heisst es darin.

Besonders inländische Onlineshops beliebt

Aber auch wenn die chinesischen Billigshops wie Temu, Shein und Co. somit deutlich an Bedeutung gewonnen haben, bestellen die hiesigen Konsumentinnen und Konsumenten doch noch weitaus häufiger in inländischen Onlineshops. Total stieg der Umsatz 2023 im Online-Detailhandel laut der Erhebung um drei Prozent auf 14,4 Milliarden Franken. Zählt man den gesamten Detailhandel, also auch die stationären Läden, zusammen, so erwirtschaftete dieser laut GfK im Jahr 2023 einen Umsatz von 103 Milliarden Franken.

Das sind 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 2,1 Prozent hat der teuerungsbereinigte (reale) Umsatz somit etwas abgenommen. Wie immer haben dabei die beiden Platzhirsche Migros und Coop die Nase vorn. Der Umsatz der Migros-Supermärkte ging gemäss dem Communiqué um 2,5 Prozent auf 13,2 Milliarden Franken hoch. Bei Coop betrug das Plus 2,4 Prozent auf 11,8 Milliarden.

An dritter Stelle folgt die Migros-Discounter-Tochter Denner, die vergangenes Jahr 3,9 Prozent auf 4,0 Milliarden Franken zulegte. Den vierthöchsten Umsatz im Schweizer Detailhandel generierte laut den Angaben der Onlinehändler Digitec-Galaxus, der ebenfalls zur Migros gehört. Dieser legte mit 13,1 Prozent mit Abstand am stärksten zu.

Aldi und Lidl fehlen wieder auf der Rangliste

Ebenfalls zulegen konnten die zum Fenaco-Konzern gehörende Volg-Gruppe (+1,4 % auf 1,8 Mia. Fr.), die damit auf Rang 5 landet. Ikea (+10,2 % auf 1,3 Mia. Fr.) befindet sich auf Platz 7 und Coop Pronto (+3,2 % auf 988 Mio. Fr.) auf Platz 9. Landi, das ebenfalls zu Fenaco gehört, erreichte trotz einem Minus von 3,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken noch den 6. Rang.

Jumbo auf Rang 8 verlor 7,1 Prozent an Umsatz (auf 1,1 Milliarden) und die zur Coop-Gruppe gehörende Fust-Gruppe schrumpfte um 1,8 Prozent auf 966 Millionen und belegte damit den 10. Rang. In der Rangliste fehlen wie üblich die beiden deutschen Discounter Aldi und Lidl, die der GfK ihre Umsätze nicht bekannt geben. Vor einem Jahr schätzte GfK für Aldi einen Umsatz von 2,5 bis 3,0 Milliarden und für Lidl von 2,0 bis 2,5 Milliarden Franken.

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