Universität Bern: Buntbarsche bestreiten ihr Leben in einer Gruppe

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Bern,

Die kleinen sozialen Buntbarsche beschaffen sich durch gemeinsame Arbeit mehr Nahrung. Dies haben Forscher der Universität Bern entdeckt.

Buntbarsch
Die sozialen Buntbarsche leben in einer Gruppe. - Universität Bern

Das Wichtigste in Kürze

  • Buntbarsche leben in einer Gruppe, bestehend aus einem brütenden Paar und bis zu zehn kleinen Helfern.
  • Die Mitglieder der Gruppe verteidigen ihr Revier gegen Eindringlinge und entfernen den Sand, der in die Höhlen gelangt.
  • Sie beschaffen sich gemeinsam durch Teamwork ihre Nahrung.

Die kleinen Buntbarsche namens Neolamprologus obscurus beschaffen sich durch Teamwork mehr Nahrung. Das haben Forschende der Universität Bern entdeckt. Es ist zum ersten Mal, dass bei Fischen ein solches kooperatives Verhalten beschrieben wurde. Zusammen mit ihren Artgenossen graben die Buntbarsche Höhlen unter Steinen aus, in denen sie vor Räubern geschützt sind und die der Nahrungsbeschaffung dienen.

Vorkommen nur in Sambia

Der kleine Buntbarsch kommt nur im Tanganjika-See in Sambia vor. Sein Revier besteht aus miteinander verbundenen Höhlen unter Steinen, die er selten verlässt. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten lebt der Buntbarsch in sozialen Gruppen, die aus einem brütenden Paar und bis zu zehn kleineren Helfern bestehen, wie es weiter heisst.

Die Mitglieder der Gruppe verteidigen das Revier gegen Eindringlinge und pflegen die Nachkommen. Ausserdem entfernen sie den Sand, der immer wieder in die Höhlen rieselt.

Mehr Helferfische, mehr Nahrung

Forschende des Instituts für Ökologie und Evolution der Universität Bern haben künstliche Hohlräume im Tanganjika-See geschaffen und die Helferfische entfernt. Innerhalb einer Woche fiel soviel Sand in die Höhlen, dass sie sich deutlich verkleinerten, wie die Universität weiter schreibt.

Forschende des Instituts für Ökologie und Evolution der Universität Bern haben künstliche Hohlräume im Tanganjika-See geschaffen und die Helferfische entfernt.
Forschende des Instituts für Ökologie und Evolution der Universität Bern haben künstliche Hohlräume im Tanganjika-See geschaffen und die Helferfische entfernt. - Universität Bern

Die Forschenden haben zudem herausgefunden, dass die Höhlen auch helfen, das Nahrungsangebot für ihre Bewohner zu erhöhen. In ihnen sammeln sich Garnelen und andere wirbellose Tiere – die Hauptnahrungsquelle dieser Buntbarschart.

Eines der Haupterkenntnisse aus den Experimenten war, dass die Grösse der Hohlräume sich positiv auf die Anzahl Garnelen auswirkte, die sich darin sammelten. Je mehr Helferfische anwesend waren, desto mehr Garnelen konnten in den Höhlen gefangen werden.

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