Universität St. Gallen überprüft Nebentätigkeiten von Professoren

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Stadt St. Gallen,

Die Universität St. Gallen überprüft die Regeln für Nebentätigkeiten ihrer Professoren. Sie reagiert damit auf die Affäre um den Professor Johannes Rüegg-Stürm.

Das Logo der Universität St. Gallen (HSG) steht vor einem Gebäude.
Das Logo der Universität St. Gallen (HSG) steht vor einem Gebäude. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uni St. Gallen überprüft die Regeln für Nebentätigkeiten ihrer Professoren.
  • Der Professor Johannes Rüegg-Stürm wurde als VR-Präsident der Raiffeisen kritisiert.

Die Universität St. Gallen (HSG) überprüft die Regeln für Nebentätigkeiten ihrer Professoren. Sie reagiert damit auf die Affäre Raiffeisen: HSG-Professor Johannes Rüegg-Stürm war als VR-Präsident von Raiffeisen Schweiz in die Kritik geraten und musste das Mandat niederlegen.

Seine Professur in St. Gallen behielt der 57-jährige Rüegg-Stürm. Er bezieht derzeit ein Forschungsfreisemester und hat auch seine Vorlesung in Betriebswirtschaftslehre abgegeben, wie HSG-Rektor Thomas Bieger und der St. Galler Bildungsdirektor Stefan Kölliker am Freitag an der Jahresmedienkonferenz der Universität sagten.

Rüegg-Stürms Mandat bei Raiffeisen Schweiz sei von den zuständigen Organen bewilligt gewesen, erklärte Bieger. Wegen des starken Praxisbezugs der Lehre seien geregelte Nebenaktivitäten von Dozierenden an der HSG «nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht».

Rüegg-Stürm und der Raiffeisen-Verwaltungsrat waren von der Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma kritisiert worden. Das Gremium habe den ehemaligen Chef der Bankengruppe, Pierin Vincenz, quasi unbehelligt geschäften lassen. Gegen Vincenz läuft eine Strafuntersuchung wegen Verdachts auf illegale Transaktionen.

Spesen-Affäre wird untersucht

Neben der Affäre Raiffeisen brachte im vergangenen Juni ein Spesen-Fall der Uni St. Gallen weitere Negativschlagzeilen. Derzeit läuft eine Administrativuntersuchung wegen möglicher Unregelmässigkeiten bei Spesenbezügen. Dieses Verfahren soll noch im Herbst abgeschlossen werden, sagte Stefan Kölliker.

Der Universitätsrat habe «sowohl den Spesenfall als auch den Fall Raiffeisen diskutiert», erklärte der Bildungsdirektor. Sowohl für Spesen als für Nebentätigkeiten bestünden die notwendigen Reglemente. Diese würden jeweils den aktuellen Entwicklungen angepasst.

Darum überprüfe die HSG jetzt das Reglement für Nebentätigkeiten ihrer Professoren. Wie das Reglement konkret angepasst werden könnte, liessen Kölliker und Bieger offen.

An der Universität St. Gallen sind derzeit 8500 Studierende eingeschrieben. Im vergangenen Jahr wurden 821 Bachelor- und 976 Masterabschlüsse

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