Universität Zürich

Universität Zürich: Medizin-Studis müssen mehr im Hörsaal erscheinen

Belinda Schwenter
Belinda Schwenter

Zürich,

An der Universität Zürich wird im Studiengang der Humanmedizin teilweise Präsenzpflicht eingeführt. Die Entscheidung sorgt bei den Studierenden für Ärger.

Universität Zürich
An der Universität Zürich wird im Studiengang Humanmedizin Präsenzpflicht eingeführt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Universität Zürich wird ab dem Herbst-Semester teilweise Präsenzpflicht eingeführt.
  • Die Studierenden der Humanmedizin müssen ab September häufiger in den Hörsaal sitzen.
  • Diese Entscheidung stösst bei den Studentinnen und Studenten auf Kritik.

Die Medizinische Fakultät der Universität Zürich hat kürzlich eine Änderung des Lehrplans angekündigt, die bei den Studierenden für Unruhe sorgt.

Die Neuerungen betreffen das fünfte und sechste Studienjahr im Humanmedizin-Studiengang. Das sind die beiden letzten Jahre vor dem Abschluss.

Eine Änderung stösst auf Akzeptanz – eine auf Ärger

Bisher konnten die Studierenden in diesen Jahren ihre Zeit flexibel einteilen. Sie konnten sich auf die Praktika als Unterassistenten in Spitälern, Arztpraxen oder anderen Gesundheitseinrichtungen konzentrieren.

Dieses Wahlstudienjahr wurde nun um ein halbes Jahr nach hinten verschoben – eine Änderung, die grundsätzlich auf Akzeptanz stösst.

Einen Aspekt der Reform kommt bei den Betroffenen der Universität Zürich aber weniger gut an: die Einführung einer kontinuierlichen Präsenzpflicht in Vorlesungen während des neuen Vorbereitungssemesters.

Aktuell werden alle Vorlesungen aufgezeichnet. Da viele Studierende nebenbei Teilzeit arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren, schauen sie sich diese daher oft abends an.

In Zukunft müssen Medizinstudierende regelmässig im Hörsaal erscheinen. Ihre Anwesenheit werden durch das Scannen eines QR-Codes dokumentiert, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Findest du die Präsenzpflicht an Unis gut?

Dieser Code führt zu Fragen zum gerade behandelten Stoff, die beantwortet werden müssen. Jede beantwortete Frage bringe einen Punkt. «Wer am Ende des Semesters nicht genügend Punkte gesammelt hat, fällt durch.» Das sagt eine anonyme Quelle.

Universität Zürich ist sich der Kritik bewusst

Die Unklarheit darüber, wie viele Punkte genau benötigt werden, um das Semester zu bestehen, sorgt für Unmut.

Auch die kurzfristige Änderung sorgt für zusätzlichen Ärger unter den Studierenden. Denn die Präsenzpflicht beginnt bereits mit dem Herbstsemester – also im September.

Hörsaal
Zukünftig sind die Vorlesungssäle an der Universität Zürich wieder gefüllt. (Symbolbild) - keystone

Die Universität Zürich ist sich der Kritik bewusst und hat angekündigt, dass sie Ende April weitere Informationen bereitstellen wird.

Sie betont jedoch auch die Wichtigkeit persönlicher Interaktion zwischen Dozenten und Studierenden für erfolgreiche fallorientierte Lehrformate, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

Die Studierenden müssen laut Universität etwa zwölf Lektionen pro Woche besuchen, um die Bestehensgrenze zu erreichen. Dies entspricht drei Halbtagen. Die Auswahl der Lektionen kann jedoch nach persönlichen Vorlieben und eigenem Zeitmanagement erfolgen.

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Kommentare

User #2899 (nicht angemeldet)

Als Person die selbst Medizin im 4. Jahr studiert, finde ich diese Regel nicht gut. Leider sind die meisten Vorlesungen von sehr schlechter Qualität, sehr umstrukturiert und die Dozenten schaffen es nicht Vorlesungsunterlagen vor den Veranstaltungen bereitzustellen. Ich lerne viel mehr, wenn ich die Vorlesungen selbst Zuhause nachbearbeiten oder mit strukturierter Fachliteratur lernen kann. Wir habe ca 30 Vorlesungen die Woche und für jede Vorlesung einen andern Arzt. Dies sind neistens Ärzte, die akademische Weiterbildungspunkte für ihre eigene Karriere sammeln wollen/müssen und meist nicht am Lernerfolg der Studierenden interessiert sind. Weiter haben wir Praktika und müssen 450h gratis in unseren Ferien arbeiten für die Masterarbeit. Unseren Lebensunterhalt müssen wir 6 Jahre ohne Lohn finanzieren. Da bleibt einem nichts anderes übrig als Vorlesungen auszulassen um zu arbeiten, am Abend zu arbeiten oder reiche Eltern zu haben.

User #6154 (nicht angemeldet)

Als Person die selbst Medizin im 4. Jahr studiert, finde ich diese Regel nicht gut. Leider sind die meisten Vorlesungen von sehr schlechter Qualität, sehr umstrukturiert und die Dozenten schaffen es nicht Vorlesungsunterlagen vor den Veranstaltungen bereitzustellen. Ich lerne viel mehr, wenn ich die Vorlesungen selbst Zuhause nachbearbeiten oder mit strukturierter Fachliteratur lernen kann. Wir habe ca 30 Vorlesungen die Woche und für jede Vorlesung einen andern Arzt. Dies sind neistens Ärzte, die akademische Weiterbildungapunkte für ihre eigene Karriere sammeln wollen/müssen und meist nicht am Lernerfolg der Studierenden interessiert sind.

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