Unwetter: Nach dem Hagel kommen die Betrüger
Der Hagel von vergangener Woche hat viele Autos demoliert. Ein Ereignis, das oft von Betrügern ausgenutzt wird. Die Versicherer sind aber nicht von gestern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Unwetter von letzter Woche brachten auch viele Hagelschäden mit sich.
- Versicherer sind sich gewöhnt, dass solche Ereignisse auch Betrüger anlocken.
- Zurich, Allianz und Co. wissen sich gemeinsam entsprechend zu helfen.
Im Zürcher Unterland wurden beim verheerenden Unwetter nicht nur Keller und Strassen überschwemmt, der starke und lang andauernde Hagelsturm von vergangener Woche hatte auch viele Autos verbeult. Allein im Wehntal wurden 2000 Fahrzeuge demoliert, Versicherer schätzen Autoschäden in der Region auf 30 Millionen Franken.
Immer mehr Autobesitzer nutzen Hagelstürme schamlos aus, um Geld zu machen. Zurich Versicherungen hat im letzten Jahr eine Rekordzahl – mehrere Dutzend Fälle – von Hagelbetrügern entlarvt.
Laut «Tele Züri» ist es ein beliebtes Muster, dass eine Person bei Hagelschaden das Geld nimmt, das Auto jedoch nicht reparieren lässt. Anschliessend wird die Versicherung gewechselt und der gleiche Schaden nochmals gemeldet.
Versicherungen haben gemeinsame Datenbank
Die Versicherer sind jedoch gewappnet. Ralph Echensperger, Leiter Bereich Schaden Zurich Versicherungen Schweiz: «Die Versicherungen haben eine gemeinsame Datenbank. Dort werden Schadenfälle gespeichert, also die Chassis-Nummern, ohne Kundendaten. Wenn wir dann einen Verdachtsmoment haben, können wir dort die entsprechenden Informationen abrufen und prüfen, ob dieser Schaden allenfalls schon Mal bezahlt wurde.»
Der Versicherungsexperte verrät im Fernsehbeitrag zudem eine andere bekannte Betrugsmasche. Das «leider oft verwendete Nachhageln». «Da wird zum Beispiel auf dem Dach mit dem Hammer rumgetrommelt und das Ganze dann als Hagelschaden angemeldet.» Laut Echensperger bemerke der Versicherer diesen Betrug jedoch sofort.
Hagelfreies Wochenende
Die Unwetter haben den Schweizer Versicherern wieder viel Arbeit beschert und die Prüfung der Schäden dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das schöne Wetter, welches «SRF»-Meteo fürs Wochenende angekündigt hat, sorgt deshalb für die erhoffte Verschnaufpause. Die Gewitter bleiben dieses Mal wohl über den Bergen und es wird sogar richtig heiss: Zum ersten Mal in diesem Jahr könnte die 30-Grad-Marke geknackt werden!