UPC hat laut Weko Eishockeyrechte missbraucht
UPC soll die Fernsehrechte der Schweizer Eishockeymeisterschaft missbraucht haben. Die Wettbewerbskommission stellt eine Busse über 30 Millionen Franken aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UPC soll die Rechte der Schweizer Eishockeymannschaft missbraucht haben.
- Zu diesem Schluss gelangt die Wettbewerbskommission (Weko).
- UPC kommt der Missbrauch nun teuer zu stehen.
Die UPC hat die Fernsehrechte an der Schweizer Eishockeymeisterschaft missbraucht. Zu diesem Schluss kommt die Wettbewerbskommission (Weko). Weil UPC der Swisscom die Übertragung von Live-Eishockey jahrelang verweigert habe, wird ihr eine Busse in Millionenhöhe aufgebrummt.
UPC hatte sich die exklusiven Fernsehrechte für Spiele der Schweizer Eishockeymeisterschaft für die Jahre 2017 bis 2022 gesichert. Sie habe ihre Stellung missbraucht, indem sie der Swisscom bis Sommer 2020 jegliches Angebot für die Ausstrahlung von Live-Eishockey verweigert habe. Dies erklärte die Weko am Dienstag.
Busse in Höhe von 30 Millionen Franken
Mit dieser Verhaltensweise habe UPC die Swisscom in unzulässiger Weise im Wettbewerb behindert, stellte die Weko fest. Für die kartellrechtlich unzulässig Verweigerung wird die Kabelnetzbetreiberin mit rund 30 Millionen Franken gebüsst. Der Entscheid kann an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.
Zuvor hatte die Swisscom jahrelang in der Übertragung von Sportspielen dominiert. Dann stieg UPC mit MySports in das Geschäft ein. In die Röhre guckten ab der Saison 2017 vor allem die Fans: Sie mussten sowohl Teleclub als auch MySports abonnieren, wenn sie Zugriff auf die volle Ladung Sport haben wollten.
UPC teilte mit, sie nehme den Entscheid zur Kenntnis, sei damit aber nicht einverstanden. Nach mehreren Verhandlungsmonaten sei nämlich dieses Jahr eine Einigung mit dem Konkurrenten Swisscom erzielt worden. Sie will den Entscheid der Weko deshalb vor das Bundesverwaltungsgericht weiterziehen.
Zugriff auf alle MySports-Angebote
Inzwischen haben sich UPC und Swisscom darauf geeinigt, sich gegenseitig ihre Sportinhalte zugänglich zu machen. So werden ab heute alle Inhalte von MySports auch auf blue TV von Swisscom verfügbar sein, wie das Unternehmen mitteilt.
Diese Ankündigung tritt am heutigen Dienstag in Kraft: Ab sofort können die Swisscom-Kunden auch die Sportinhalte von MySports empfangen und umgekehrt die UPC-Kunden die Inhalte der Swisscom-Tochter Blue TV.
«Wir freuen uns sehr, dass wir unseren blue TV Kunden nun auch wieder Schweizer Eishockey aus der National League anbieten können», sagt Wolfgang Elsässer, Leiter Entertainment bei Swisscom. Damit haben alle Sportfans ab sofort Zugriff auf das gesamte Angebot an Spielen der höchsten Schweizer Fussball- und Eishockeyligen, der UEFA und der Bundesliga.