Urteilseröffnung im Prozess um Mafia-Mitgliedschaft
Vor dem Bundesstrafgericht wird am Montagnachmittag das Urteil gegen einen Italiener wegen Mitgliedschaft bei der kalabresischen Mafia 'Ndrangheta erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Nachmittag wird das Urteil des Bundesstrafgerichts gegen einen Italiener erwartet.
- Er soll Mitglied bei der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta gewesen sein.
Vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona wird am Montagnachmittag das Urteil gegen einen Italiener wegen Mitgliedschaft und Unterstützung der kalabresischen Mafia 'Ndrangheta erwartet.
Der im Kanton Bern wohnhafte Mann war Ende 2018 von der Strafkammer zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Strafkammer des Bundesstrafgerichts erachtete es damals als erwiesen, dass der Mann unter dem Namen «Cosimo der Schweizer» von 2003 bis 2011 an den Aktivitäten der lokalen Sektionen der 'Ndrangheta in Giussano und Seregno bei Mailand (I) beteiligt war.
Gegen die Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten legte der heute 63-jährige Italiener Beschwerde beim Bundesgericht ein. Dieses wies seine Rügen im Wesentlichen ab. Lediglich in einem Nebenpunkt gab das Bundesgericht dem Mann Recht. Mitte August musste deshalb das Bundesstrafgericht den Fall erneut beurteilen.
Anwalt fordert Reduktion des Strafmasses
Während der Staatsanwalt des Bundes weiterhin dasselbe Strafmass forderte, plädierte der Anwalt des Angeklagten für eine deutliche Reduktion des Strafmasses. Für den überwiegenden Teil der Anklagepunkte gegen seinen Mandanten gäbe es keine Beweise, argumentierte er. Unter anderem existiere kein Zeuge, der die bewaffnete Bewachung eines Hanffeldes im Kanton Bern bestätigen könne.
Die Verteidigung forderte eine Reduktion des Strafmasses auf 40 Tagessätze zu je 80 Franken plus 1000 Franken Busse.
Sie kündigte an, das Urteil weiterzuziehen.
Das Urteil wird für 14.30 Uhr erwartet.