US-Botschafter Ed McMullen über Trumps Tweets zu Syrien
Raketenangriff oder nicht? Krach mit Russland oder nicht? Die Welt erschrickt jeden Tag von neuem wegen Donald Trumps Tweets, die tags darauf wieder dementiert werden. Dabei sei alles doch ganz einfach und leicht zu verstehen, sagt US-Botschafter Ed McMullen im Interview mit Nau.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Botschafter Ed McMullen findet es sehr besorgniserregend, dass im 21. Jahrhundert Giftgas eingesetzt wird.
- Der Botschafter vertraut Präsident Trump und dem Weissen Haus in der Syrien-Krise.
US-Präsident Trump stiftete in den letzten Tagen Verwirrungen mit seinen Tweets zu Syrien. So hat er unter anderem gegenüber Russland Drohungen ausgesprochen und später diese wieder abgeschwächt.
Russia vows to shoot down any and all missiles fired at Syria. Get ready Russia, because they will be coming, nice and new and “smart!” You shouldn’t be partners with a Gas Killing Animal who kills his people and enjoys it!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) April 11, 2018
Wir haben US-Botschafter McMullen im exklusiven Nau-Interview gefragt, ob es schwierig ist, solch schwankende Aussagen gegenüber den Schweizern zu vermitteln. Er findet: «Überhaupt nicht! Unser Präsident nutzt Twitter sehr effektiv». Er ist auch sonst von Trumps Leistungen in seinem ersten Amtsjahr überzeugt.
Never said when an attack on Syria would take place. Could be very soon or not so soon at all! In any event, the United States, under my Administration, has done a great job of ridding the region of ISIS. Where is our “Thank you America?”
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) April 12, 2018
Zur Syrien-Krise meint der Botschafter: «Das Weisse Haus hat sich sehr klar ausgedrückt, wie wir als Land zu Syrien stehen.» Er findet es sehr besorgniserregend, dass im 21. Jahrhundert Giftgas eingesetzt wird.
Die USA und die Schweiz sind ziemlich ähnlich
Ed McMullen ist seit November für die Schweiz und Lichtenstein zuständig. Kann die USA vom politischen System der Schweiz etwas lernen? McMullen erklärt, dass die Systeme sehr ähnlich seien. Obwohl es in den USA nur zwei Parteien und keine nationalen Volksinitiativen gibt.