USA beschränken Schweizer Zugang zu KI-Computerchips

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Die USA haben die Schweiz vom uneingeschränkten Zugang zu KI-Computerchips ausgeschlossen, was Wirtschaftsminister Guy Parmelin kritisiert.

Guy Parmelin
Die USA verweigern der Schweiz unbegrenzten Zugang zu KI-Computerchips, was Guy Parmelin kritisiert. - KEYSTONE/Anthony Anex

Die USA haben die Schweiz aus den verbündeten Ländern für den unbegrenzten Zugang zu KI-Computerchips ausgeschlossen. Wirtschaftsminister Guy Parmelin kritisierte diesen Entscheid. In der Schweiz werden diese Chips umfassend in der akademischen Forschung, aber auch von vielen Unternehmen genutzt.

Die Schweiz sei nun in der zweiten Gruppe eingeteilt, die weniger Chips erhalte, sagte Parmelin in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Damit würde die Schweiz zwar weiterhin Chips erhalten, die Einfuhr aber wäre limitiert. «Diese Einteilung ist schwierig nachzuvollziehen», sagte der Bundesrat weiter.

Auswirkungen auf Innovation und Forschung

An der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) würden mit diesen Chips auch Innovationen produziert, die wichtig für die Amerikaner sind. «Das wäre für die USA ein Eigengoal», sagte Parmelin. Die Frage der Einstufung sei aber Gegenstand von laufenden Gesprächen mit den USA. Das Ziel sei die Aufnahme der Schweiz in die Ländergruppe mit unbeschränktem Zugang.

Nur 18 vertrauenswürdige Verbündete erhielten künftig uneingeschränkten Zugang zu dieser Technologie, schrieb das Online-Portal des Westschweizer Fernsehens RTS am Sonntag. Darunter seien unter anderem Deutschland, Frankreich und Japan. Die leistungsfähigen Computerchips werden ausschliesslich von US-Unternehmen hergestellt.

Suche nach Gründen für Ausschluss

Eine Erklärung, weshalb die Schweiz ausgeschlossen ist, gibt es noch nicht. «Wir müssen erst einmal die Gründe dafür verstehen», sagte Parmelin. «Sind es Sicherheitsbedenken? Will man die Entwicklung in der Schweiz bremsen?». Gemäss RTS besteht das Hauptziel darin, rivalisierenden Ländern, insbesondere China, den Zugang zu dieser Spitzentechnologie zu versperren.

Die USA versuchten nicht nur, die Exporte zu bremsen, sondern auch zu verhindern, dass chinesische Unternehmen die Beschränkung mithilfe von Tochtergesellschaften im Ausland umgehen. Weiter hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass die USA die globale Mindeststeuer nicht einführen.

Konsequenzen der Entscheidungen

«Es wird Konsequenzen haben, wenn die Amerikaner nicht mitmachen», sagte Parmelin in der Sonntagszeitung. Die Folgen würden Bund, Kantone und Unternehmen treffen. «Wir sollten aber nicht naiv sein. Wenn andere plötzlich die Spielregeln ändern, wird auch der Bundesrat über die Folgen für die Schweiz diskutieren», so der Waadtländer Bundesrat.

Kommentare

User #3207 (nicht angemeldet)

Ich vermisse die Interpretationen der Trump Fanboys

User #2249 (nicht angemeldet)

als gegenzug sollten wir teslas und ki services mit 30% import steuern belasten. Das eingenomene geld kann wiedr in entwicklung investiert werden.

Weiterlesen

Roboterhand Laptop Tastatur
1 Interaktionen
D
1 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern