Valora führt Gebühr für Plastiksäckchen ein
Das Wichtigste in Kürze
- Coop und Migros haben es vorgemacht – Valora führt eine Gebühr auf Plastiksäcke ein.
- Ziel der Gebühr für Säckchen und Taschen sei eine Reduktion des Abfalls
Bereits 2016 haben die grossen Detailhändler Migros und Coop eine Gebühr für Plastiksäckchen eingeführt. Nun zieht mit dem Kiosk-Betreiber Valora ein grosser Mitbewerber nach. Plastiksäckchen sollen dort ab November 5 Rappen, kleine Papiertaschen neu deren 20 und grosse Papiertaschen 30 Rappen kosten.
Ziel der Gebühr für Säckchen und Taschen sei eine Reduktion des Abfalls, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Den Verkaufserlös werde Valora einmal im Jahr für einen guten Zweck spenden. Betroffen von der Massnahme seien sämtliche Schweizer Verkaufsstellen, darunter die Geschäfte von K Kiosk, Press & Books sowie Avec.
Der Wechsel hin zu kostenpflichtigen Säckchen im Schweizer Detailhandel erfolgte in den vergangenen Jahren nicht ganz freiwillig. So hatten Migros und Coop die Gebühr von 5 Rappen auf Druck der Politik eingeführt. Dafür verzichtete das Schweizer Parlament 2016 auf ein Verbot von Wegwerf-Plastiksäckchen.
Auch Nestlé zieht mit
Konsequent umgesetzt ist die neue Gebühr bei den beiden grossen Detailhändlern allerdings noch nicht. Teilweise gibt es bei kleineren Retail-Formaten nach wie vor Gratis-Säckchen. Weiterhin kostenlos sind die Plastikbeutel ausserdem für Früchte und Gemüse im Offenverkauf.
Die Ankündigung von Valora, den Konkurrenten Coop und Migros nachzuziehen, erfolgt nur einen Tag nachdem auch der Nahrungsmittelkonzern Nestlé bekanntgegeben hatte, dass er das Plastik-Abkommen «New Plastics Economy» der Ellen MacArthur Stiftung und der UNO unterzeichnet hat. Mit diesem verpflichten sich Firmen, zur Verminderung des Plastik-Abfalls beizutragen.
Laut Mitteilung vom Montag will Nestlé bis 2025 sämtliche Wegwerfpackungen ersetzen. Neben dem Schweizer Konzern haben 250 weitere Unternehmen und Organisationen das Abkommen im Rahmen der zurzeit stattfindenden «Our Ocean»-Konferenz auf Bali unterzeichnet. Darunter befinden sich etwa Mars, L'Oréal, Unilever und Coca Cola.