Vater der Schweizer Drogenpolitik im Alter von 94 Jahren gestorben
Ambros Uchtenhagen ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er hatte die nationale und internationale Suchtpolitik in den vergangenen Jahrzehnten geprägt.
Der gebürtige Basler, der die Matura in Zürich abschloss, bildete sich nach seinem Studium zum Spezialarzt in Psychiatrie und Psychotherapie aus. Im Laufe der Zeit wandte er sich von der damals vorherrschenden harten, repressiven Drogenpolitik ab und prägte deren Neuausrichtung hin zu mehr Unterstützung entscheidend mit.
Uchtenhagen war massgeblich daran beteiligt, dass es in der Schweiz zu Versuchen mit der kontrollierten Heroinabgabe oder der Abgabe von sauberen Spritzen an Abhängige kam.
Er sei «einer der Väter der Neuausrichtung der heutigen Schweizerischen Drogenpolitik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt», würdigt das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) seinen Gründer und langjährigen Stiftungsratspräsidenten in einer Todesanzeige, die am Mittwoch in verschiedenen Zeitungen erschien.
Darin wird Uchtenhagen auch als «eine der prägendsten Persönlichkeiten der nationalen und internationalen Suchtpolitik» und als «ausserordentliche und inspirierende Person» bezeichnet.
Ambros Uchtenhagen war mit der 2016 verstorbenen SP-Politikerin Lilian Uchtenhagen verheiratet. Er starb am Samstag vor einer Woche wenige Tage nach seinem 94 Geburtstag. Eine Gedenkfeier findet am 29. Oktober im Grossmünster in Zürich statt.