VBZ will in Zürich vorübergehend Oldtimer-Trams einsetzen
Tram aus den 1960ern im Einsatz
Das «Mirage»-Tram feiert in Zürich ein Comeback: Das Tram aus den 1960er-Jahren wird ab September 2019 vorübergehend auf den Linien 17 und 8 eingesetzt. Grund ist der knappe Fahrzeugbestand der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ).
Zudem steigt mit der Verlängerung der Tramlinie 2 nach Schlieren ab dem 2. September 2019 der Fahrzeugbedarf nochmals an, wie die VBZ am Dienstag mitteilten. Auch sei das System anfällig für unvorhergesehene Ereignisse.
Die VBZ haben deshalb ab September 2019 zusätzliche Überbrückungsmassnahmen geplant, die für die Fahrgäste möglichst kleine Auswirkungen haben und möglichst wenige von ihnen tangieren sollen. So könnten Passagiere grundsätzlich mit dem gewohnten Fahrplan rechnen - punktuell könne es aber stärker ausgelastete Trams, eine Abnahme der Pünktlichkeit oder Abweichungen beim Einsatz von Niederflurtrams geben.
VBZ will Linie 8 früher entlasten
Neu wird die Tramlinie 6 unter der Woche in der Hauptverkehrszeit am Abend vorübergehend mit einem Kurs weniger betrieben. Zudem fährt auf der Linie 17 - ebenfalls wochentags in der Hauptverkehrszeit am Abend - bei Bedarf ein «Mirage»-Tram. Dadurch werden laut VBZ die für die Verlängerung benötigten Fahrzeuge freigespielt.
Da die «Mirage»-Trams, die zwischen 2007 bis 2010 ausgemustert wurden und dem «Cobra» Platz machten, keine Bildschirme haben, werden die Fahrgäste mit Lautsprecherdurchsagen informiert.
Ein zweites «Mirage»-Tram soll auf der Linie 8 eingesetzt werden. Die VBZ haben beim ZVV die vorzeitige Umsetzung eines zusätzlichen Kurses auf dieser Linie beantragt. Damit würden die Linie 8 bereits 2019 entlastet und die Abfahrten ab Hardturm pünktlicher.
Bisher war der zusätzliche Kurs für den Fahrplanwechsel 2020 vorgesehen. Die VBZ rechnet Anfang 2019 mit einem Entscheid des ZVV.
Normalisierung ab Fahrplan 2021
An den bisherigen Überbrückungsmassnahmen hält die VBZ weiterhin fest. Dazu zählen eine angepasste Instandhaltungs- und Einsatzplanung der Fahrzeugflotte, veränderte Durchlaufzeiten bei Revisionen und der Verzicht auf Extra-Fahrten sowie Ausbildungs- und Dienstfahrten während der Hauptverkehrszeit.
Ausserdem hat die VBZ verschiedene vorübergehende Massnahmen vorbereitet, falls in Akutsituationen zu wenige Tramzüge zur Verfügung stehen, wie es weiter heisst.
Grund für den knappen Fahrzeugbestand ist die wegen Beschwerden entstandene Verzögerung bei der Trambeschaffung. Die VBZ erwartet das erste neue «Flexity»-Tram im November 2019 in Zürich, im Sommer 2020 soll es in den Linienbetrieb überführt werden. Auf das Fahrplanjahr 2021 soll sich der Trambestand dann normalisiert haben.