Noch gibt es kein veganes Hauptgericht in Zügen der SBB. Darüber ärgert sich der Verein Swissveg. Die Bundesbahn kommt den Veganern jetzt etwas entgegen.
SBB Speisewagen
Trotz Maskenpflicht kann in den Zügen der SBB noch immer gegessen und getrunken werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB sicherte Swissveg ein veganes Gerichte auf der Bahn-Speisekarte zu.
  • Wegen «Qualitätsproblemen» kam dieses aber nicht zustande.
  • Die Veganer reagieren mit «Unverständnis» und bieten ihre Hilfe an.
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Gerade bei längeren Zugreisen nutzen einige SBB-Passagiere gerne das Angebot des Speisewagens. Während sie so von A nach B kommen, können sie gleichzeitig in Restaurant-Atmosphäre ein warmes Gericht geniessen.

Für Veganer ist das aber keine Option. Ein Blick auf die Speisekarte zeigt: Einzig der kleine Beilagensalat mit gemischten Kernen ist vegan. Ein Umstand, den Schweizer Veganer nicht so einfach hinnehmen wollen.

SBB
Der SBB fehlen zurzeit fast die Hälfte der Kunden. - Keystone

Der Vegatarier- und Veganerverein Swissveg suchte darum im Dezember 2018 das Gespräch mit den Verantwortlichen bei Elventino. Der Marketingleiter des Cateringunternehmens ersicherte Besserung.

SBB wollte «mit grösster Wahrscheinlichkeit» veganes Hauptmenu aufnehmen

«Mit dem anstehenden Kartenwechsel im April wird es mit grösster Wahrscheinlichkeit ein veganes Hauptgericht auf der Speisewagen-Karte geben», hiess es.

Als Swissveg aber Ende April noch immer keine veganes Menü im SBB-Speiseplans finden konnte, hakte sie nach. Auf Anfrage sei ihnen mitgeteilt worden: «Leider hatten wir mit dem geplanten veganen Gericht einige Qualitätsprobleme.» Deshalb hätte man sich kurzfristig von diesem trennen müssen.

Das stösst bei Swissveg auf «Unverständnis». Sie ruft ihre Community zu individuellen Beschwerden bei der SBB auf. Sie wünscht sich für sie mindestens ein warmes Vegan-Gericht sowie Pflanzenmilch und vegane Gipfeli.

«Wir hoffen inständig, dass die SBB ihr Angebot zeitgemäss gestaltet und veganen Produkten Platz macht», sagt Swissveg-Sprecherin Danielle Cotten. «Wir habe der SBB mehrfach angeboten, sie beratend zu unterstützen.»

SBB könne nicht allen Geschmäckern Rechnung tragen

Auf Anfrage von Nau erklärt SBB-Sprecherin Ottavia Masserini: «In den SBB-Restaurants und -Bistrots bedienen wir jeden Tag bis zu 11'000 Gäste mit unterschiedlichsten Bedürfnissen und Geschmäckern.» Dass wir dabei nicht all unsere Kunden restlos glücklich machen können», sei leider eine Tatsache.

«Die Forderung nach veganer Verpflegung stösst bei uns keineswegs auf taube Ohren.» Sie weist auf die seit dem Speisekartenwechsel vorhandenen veganen Snacks und Salate hin. Und verspricht: «Künftig wird es immer wieder auch ein veganes Hauptgericht auf der Karte zu entdecken geben.»

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