Verband der Pflegenden fordert schnelles Handeln
Nach dem Ja zur Pflegeinitiative fordert der SBK nun eine schnelle Umsetzung der Kernforderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pflegeinitiative wurde heute Sonntag angenommen.
- Der SBK fordert nun eine rasche Umsetzung der Kernforderungen.
- Die Umsetzung soll mit einem zweigleisigen Vorgehen erfolgen.
Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) fordert nach der Annahme der Pflegeinitiative eine rasche Umsetzung der Kernforderungen des Volksbegehrens. Dabei schlägt er ein zweigleisiges Vorgehen vor.
Zum einen solle das Parlament jene Massnahmen rasch verabschieden, die auch im indirekten Gegenvorschlag vorgesehen waren, schrieb der SBK am Sonntag in einer Mitteilung. Damit gewinne man Zeit. Dabei geht es einerseits um die geplante Ausbildungsoffensive, andererseits darum, dass Pflegende Leistungen künftig selber abrechnen können sollen.
Botschaft innerhalb von einem Jahr
Der klare Volksentscheid zeige jedoch ebenfalls, dass die Stimmenden auch bessere Arbeitsbedingungen, genügend Personal in Heimen und Spitälern und angemessene Löhne als notwendig erachteten, so der SBK weiter. Der Verband erwarte, dass der Bundesrat innert eines Jahres dem Parlament dazu eine Botschaft vorlege.
Der Verband will bei der Erarbeitung der konkreten Lösungen auch die Gegnerseite mit einbezogen sehen. Er fordert das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) auf, dazu eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern des Initiativkomitees und Vertretern der Sozialpartner einzusetzen.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) sieht in der Annahme der Initiative auch ein Signal gegen Pläne zur Privatisierung des Gesundheitssystems und eine Ablehnung einer weiteren Stärkung der Macht der Krankenkassen.
Bevölkerung will bessere Bedingungen für Pfleger
Als starkes Signal für bessere Arbeitsbedingungen bezeichnet die Gewerkschaft Unia das Ja zur Pflegeinitiative. Der Verband des Personals der öffentlichen Dienste fordert eine Abkehr vom System der Fallpauschalen. Dieses zwinge die Spitäler in einen Konkurrenzkampf, was zu immer mehr Stress für das Personal führe - und dazu, dass für die Patientinnen und Patienten immer weniger Zeit bleibe.
Auch für den Gewerkschaftsdachverband Travailsuisse zeigt das Abstimmungsresultat, dass die Bevölkerung bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege wolle. Man werde sich für eine wirksame Umsetzung der Initiative einsetzen, schrieb Travailsuisse am Sonntag in einem Communiqué.