Coronavirus: Darum landen vor allem Pfizer-Geimpfte im Spital
Die Wirkung der Impfstoffe gegen eine Infektion mit dem Coronavirus lässt nach einigen Monaten nach. Bei Pfizer-Geimpften gibt es am meisten Hospitalisationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz vollständiger Impfung landeten im letzten Monat 356 Personen wegen Corona im Spital.
- Die Mehrheit davon sind Pfizer-Geimpfte im Alter von über 70 Jahren.
- Noch immer ist die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs ohne Impfung deutlich höher.
Der dritte Piks gegen das Coronavirus wird immer wichtiger: Da die Wirkung der Impfstoffe nach einigen Monaten nachlässt, ist eine Auffrischimpfung notwendig. Diese Woche startete die Schweiz mit der Booster-Impfung für Senioren und immungeschwächte Personen.
Dass der dritte Piks gegen das Coronavirus notwendig ist, zeigt sich deutlich an der nachlassenden Schutzwirkung. Gemäss einem Tweet von Bundesrat Alain Berset ist der Schutz vor einer Ansteckung nach sechs Monaten bei lediglich 50 Prozent.
Was die Grafik nicht aufzeigt, ist die abweichende Schutzwirkung der verschiedenen Impfstoffe. Diese unterscheiden sich in ihrer Wirksamkeitsdauer nämlich deutlich. Das Bundesamt für Gesundheit lieferte Nau.ch bereits im Oktober Daten dazu.
Coronavirus: Mehr Hospitalisationen bei Pfizer-Geimpften
Gemäss den Zahlen des BAG wurden rund 43 Prozent der Gesamtbevölkerung mit Moderna und 22 Prozent mit Pfizer/Biontech geimpft. Obwohl fast doppelt so viele Menschen den Moderna-Impfstoff erhalten haben, werden mehr Pfizer/Biontech-Geimpfte ins Spital eingewiesen.
Jetzt, wo die Zahl der hospitalisierten Geimpften am steigen ist, macht sich der Unterschied der Wirkungsdauer noch deutlicher: In den letzten vier Wochen wurden 91 Personen mit dem Pfizer-Impfstoff ins Spital eingewiesen. Bei Moderna waren es trotz des deutlich höheren Impfanteils nur 80 Personen.
Bei den Todesfällen zeigt sich das gleiche Bild: Im selben Zeitraum sind 27 Pfizer- und 19 Moderna-Geimpfte gestorben. Die Zahlen beziehen sich ausschliesslich auf vollständig geimpfte Personen.
Noch immer mehr Ungeimpfte in Spitälern
Die steigenden Hospitalisationen von geimpften Personen sehen auf den ersten Blick beängstigend aus. Doch sicher ist, dass von schweren Verläufen trotz Impfung vor allem Senioren betroffen sind.
Diese liessen sich teilweise sehr früh im Jahr impfen – fast ausschliesslich mit dem damals zugelassenen und verfügbaren Pfizer-Impfstoff. Daher sollten die Zahlen mit einer gewissen Vorsicht interpretiert werden.
Und: Im letzten Monat wurden nebst den 356 geimpften Personen 577 ungeimpfte Personen ins Spital eingewiesen. Trotz des immer kleiner werdenden Anteils an Ungeimpften sind sie also immer noch für mehr Hospitalisationen verantwortlich. Das zeigt, dass die Impfung trotz nachlassender Wirkung vor schweren Verläufen schützt.