Verband der Veranstalter übt Kritik an Veranstaltungsverbot

Keystone-SDA
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Stadt St. Gallen,

Der Verband der Schweizer Veranstalter (SMPA) kritisiert das Veranstaltungsverbot. Dieses komme einem Berufsverbot gleich. Eine Entschädigung wird gefordert.

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Was geschieht mit bereits gekauften Tickets der nun abgesagten Events? - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verband der Veranstalter (SMPA) kritisiert das Veranstaltungsverbot.
  • Dessen Ausmass sei vom Bund nicht bedacht worden.
  • In einer Mitteilung fordert der Verband nun einen Krisenfonds.

Ein generelles Veranstaltungsverbot ab 1000 Personen kommt nach Ansicht des Verbandes der Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter (SMPA) einem «Berufsverbot» gleich. Die schwerwiegenden Folgen eines solchen generellen Veranstaltungsverbots in der gesamten Wertschöpfungskette seien nicht bedacht worden, heisst es in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

Durch diese «willkürliche Grenze» seien unnötig viele Events betroffen. Bisher gebe es mit Ausnahme von Liechtenstein keine weiteren Länder, die ähnlich drastische Massnahmen ergriffen hätten. Frankreich ziehe beispielsweise die Grenze bei 5000 Gästen.

Einheitliche Auflagen

Der Verband fordert, dass Veranstaltungen mit weniger als 1000 Gästen landesweit weiterhin durchgeführt werden dürfen «ohne unverhältnismässige Auflagen». Zudem müssen die Auflagen kantonal einheitlich gestaltet sein.

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Eine Person fertigt an einem Konzert eine Videoaufnahme mit dem Smartphone an. - Pexels / Pixabay

Das Veranstaltungsverbot darf nach Ansicht des Branchenverbandes nach dem 15. März 2020 nicht verlängert werden, wenn sich die Situation nicht verschärft. «Die Schweizer Veranstaltungsbranche wie auch viele Schweizer Künstler bangen um ihre Existenz», heisst es in der Mitteilung.

Man habe Verständnis für alle nötigen Massnahmen zum Gesundheitsschutz. Es sei aber zu befürchten, dass viele Veranstalter diese Krisensituation wirtschaftlich nur schwer überlebten. Auch die Auswirkungen für die Schweizer Wirtschaft seien erheblich, denn betroffen seien auch die Künstler sowie die zahlreichen vom Veranstaltungsgeschäft abhängigen Lieferanten und Dienstleister.

Forderung nach Krisenfonds

Darum fordert die SMPA, dass der Bund die finanziellen Auswirkungen durch das ausgesprochene Veranstaltungsverbot rasch und unkompliziert über einen Krisenfonds entschädigt.

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Zuschauer an einem Konzert. (Symbolbild) - Pixabay

Die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus träfen eine Branche, die aus Klein- und Kleinstunternehmen bestehe und wirtschaftlich nicht viel Kraft habe. Dies unmittelbar, aber auch mittel- und langfristig. Verunsicherte Konsumentinnen und Konsumenten kauften keine Tickets mehr für künftige Events. Auch der Ticketverkauf für später im Jahr stattfindende Events ist laut Verbandsangaben eingebrochen.

In der Swiss Music Promoters Association (SMPA) sind nach eigenen Angaben 43 Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter organisiert.

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